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ADB:Nicolaus von Sachsen

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Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Nicolaus von Sachsen“ von Karl Steiff in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 626–627, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Nicolaus_von_Sachsen&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 08:33 Uhr UTC)
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Band 23 (1886), S. 626–627 (Quelle).
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Nicolaus von Sachsen (N. de Saxonia) gehört zu denjenigen Pioniren der Buchdruckerkunst im 15. Jahrhundert, welche verhältnißmäßig am weitesten vorgedrungen sind. An der westlichen Küste der pyrenäischen Halbinsel, in Lissabon, hat er, übrigens nicht als der Erste, seine Officin errichtet. Seinen frühesten Druck, das große Leben Jesu des Ludolphus de Saxonia vom Jahre 1495 (Hain 10301) hat er in Gemeinschaft mit Valentin de Moravia (s. A. D. B. XXII, 214) ausgehen lassen. An dieses Werk reihen sich zwei von ihm allein gedruckte Ausgaben des „Missale Bracarense“ von 1496 und 1498 (Hain 11270, 11271). Damit ist aber die Zahl der bis jetzt bekannten Erzeugnisse seiner Presse, ja überhaupt unsere Kenntniß von diesem deutschen Buchdrucker erschöpft. Anders wäre es, wenn er mit Nicolaus Spindeler, der erst in Barcelona und dann in Valencia druckte, identisch wäre, wie dies von manchen behauptet wird. Dies ist aber eben nicht der Fall. Denn da wir von Spindeler aus den Jahren 1494, 1496, 1499 Drucke aus Valencia kennen, so kann derselbe unmöglich in den oben angeführten Jahren in Lissabon sich aufgehalten haben. Auch daran darf man nicht denken, ihn mit jenem Nicolaus Alemannus zusammenzunehmen, der in dem siebenten und achten Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts in Florenz als Buchdrucker thätig war. Ist es schon unwahrscheinlich, daß dieser den günstigen Platz, wo er erfolgreich wirkte, sollte verlassen haben und in das ferne Portugal gezogen sein, so kommt als entscheidend dazu, daß [627] die Bezeichnungen, welche sich die beiden geben, der eine de Saxonia, der andere diocesis Vratislaviensis sich nicht vereinigen lassen. Der sächsische Drucker am Tajo bleibt für uns nach wie vor in Dunkel gehüllt.