Zum Inhalt springen

ADB:Northof, Levold von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Northof, Levold von“ von Wilhelm Wattenbach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 23–24, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Northof,_Levold_von&oldid=- (Version vom 19. November 2024, 19:58 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Northen, Adolf
Nächster>>>
Nose, Karl Wilhelm
Band 24 (1887), S. 23–24 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Levold von Northof in der Wikipedia
Levold von Northof in Wikidata
GND-Nummer 100952089
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|24|23|24|Northof, Levold von|Wilhelm Wattenbach|ADB:Northof, Levold von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100952089}}    

Northof: Levold v. N. war ein hervorragender Schriftsteller des 14. Jahrhunderts, welcher in seiner Chronik der Grafen von der Mark eines der vorzüglichsten Werke aus der damals neu aufkommenden Gattung der weltlichen Fürstenchroniken verfaßt hat. Geboren am 5. Februar 1279 aus einem ritterlichen Geschlecht, hat er schon in seinem 16. Jahre die damals berühmte hohe Schule zu Erfurt bezogen, wurde aber nach einem Jahre durch den Truchseß der Grafen von der Mark, Rutger von Altena, abberufen. Später hat er Reisen gemacht, und in Avignon 1308 seine Studien fortgesetzt. Sein Gönner war Graf Adolf von der Mark, welcher 1313 Bischof von Lüttich wurde, und ihn zum Domherrn machte. Diese Stellung nebst den Einkünften der Abtei Viset gewährte ihm die Mittel zu sorgenfreiem Leben und wissenschaftlicher Beschäftigung, doch wird er ohne Zweifel auch zu mancherlei Geschäften verwandt sein. Für den jungen Grafen Engelbert von der Mark, welcher in Lüttich sein Schüler gewesen war, hat er sein Geschichtswerk verfaßt; derselbe folgte 1347 seinem Vater Adolf in der Regierung. Er leitet darin nach damaliger Liebhaberei das Geschlecht von den römischen Ursinen ab, geht aber dann rasch zu den historisch helleren Zeiten über, und wird ausführlicher erst seit der Zeit Lothars des Sachsen. Von König Rudolf an gewährt Levold die werthvollsten Nachrichten aus eigener Kenntniß über die Grafen von der Mark und das Bisthum Lüttich, wo zwei Bischöfe aus diesem Hause aufeinander folgten. Die Vorrede enthält vortreffliche Rathschläge für die Regierung des Fürstenthums, namentlich auch mit ausführlicher Begründung gegen die verderblichen Theilungen gerichtet. Deshalb hat die Vermuthung von O. Lorenz viel Wahrscheinlichkeit, daß sie schon am Anfang der Regierung Engelberts verfaßt ist, und die weitere Fortführung der Geschichte bis 1358 erst später hinzugefügt. Damals hatte er schon 50 Jahre den Grafen von der Mark gedient; in hohem Alter ist er gestorben, sein Todesjahr aber unbekannt. Ein von ihm auf Grundlage älterer Werke verfaßter Katalog der Erzbischöfe von Köln ist von geringerer Bedeutung, und namentlich über seine eigenen Zeitgenossen auffallend dürftig.

[24] Levold’s v. N. Chronik der Grafen von der Mark und der Erzbischöfe von Köln. Aus Handschriften verbessert und vervollständigt von Dr. C. L. P. Troß, Hamm 1859, mit Einl. u. Uebersetzung. – O. Lorenz, Deutschl. Geschichtsqu. II, S. 58–62.