ADB:Pauli, Georg Jacob

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Artikel „Pauli, Georg Jacob“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 259, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pauli,_Georg_Jacob&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 06:08 Uhr UTC)
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Pauli: Georg Jacob P. wurde als jüngster Sohn von Hermann Reinhold P. (vgl. u. S. 260) am 24. Juli 1722 zu Braunschweig geboren, besuchte das reformirte Gymnasium illustre in Halle a. d. S. und vom Jahre 1737 an die Universität ebenda. Im J. 1745 ward er unter die königlichen Candidatos alumnos in Berlin aufgenommen, um aber seinem alten Vater hilfreich zur Seite stehen zu können, nahm er den im October 1746 an ihn ergehenden Ruf zum Rector des genannten Gymnasiums in Halle an. Etwa ein Jahr nach dem Tode seines Vaters folgte er einem Rufe als Prediger auf der Friedrichstadt in Berlin (1751) in welcher Stellung er vierzehn Jahre verblieb. Dann ging er im J. 1765 nach Halberstadt als Hofprediger und Consistorialrath; 1775 wurde er als erster Domprediger und Inspector der reformirten Gemeinden des Saalkreises wieder nach Halle berufen, wo er am 23. Februar 1795 starb. Er war ein sehr fleißiger und außerordentlich beliebter Prediger, aber in seiner theologischen Stellung völlig ein Kind seiner Zeit, ein um Entfernung „alles Mystischen“ eifrig bemühter Rationalist. In diesem Sinne arbeitete er auch in Verbindung mit Joh. Karl Pischon, seinem derzeitigen Collegen in Halle, das reformirte hallesche Domgesangbuch aus, dessen Einführung an dem Tage stattfand, an welchem Pischon ihm die Gedächtnißpredigt hielt, am 8. März 1795. Die Verbesserung des Gesangbuches rühmte der Redner dabei als die eigentliche Amtsthat des Verstorbenen. Das Gesangbuch enthält mehrere eigene Lieder Pauli’s, die meistentheils mit Recht vergessen sind; unter ihnen ist das Abendmahlslied: „Kommt und eßt das Brot des Bundes, kommt und trinkt von meinem Wein“, welches schon im J. 1777 in einem Anhange zu dem vorigen Gesangbuche gedruckt war, wol das beste; es hat auch noch u. a. in dem Berliner Gesangbuch von 1829 Aufnahme gefunden. Die ältern Kirchenlieder überarbeitete P. so stark, daß sie theilweise gar nicht oder nur am Versmaße wiederzuerkennen sind.

Dreyhaupt, Chronik des Saalkreises II, S. 688 f. – Evangelisch-reformirte Kirchenzeitung, Jahrgang 1863, S. 103 ff. – Koch, Geschichte des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl., 6. Bd., S. 497 f.