ADB:Pauw, Peter

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Artikel „Pauw, Peter“ von August Hirsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 302–303, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pauw,_Peter&oldid=- (Version vom 27. April 2024, 05:15 Uhr UTC)
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Pauw: Peter P. (Paaw, Pavius), Arzt, 1564 in Amsterdam geboren, hatte zuerst unter Bontius, Heurnius und Dodonaeus in Leyden, später unter Duret und Fabre in Paris Medicin studirt und sich auf der letztgenannten Universität vorzugsweise mit anatomischen Arbeiten beschäftigt. Zu seiner weiteren Ausbildung ging er nach Rostock, wo er 1587 die Doctorwürde erlangte, und sodann nach Padua, wo er unter Fabrizio seine anatomischen Studien fortsetzte. Nach der Rückkehr in seine Heimath wurde er 1589 zum Prof. extraord. für Botanik an der Universität Leyden ernannt, alsbald aber zum Prof. ord. für dieses Gebiet und für Anatomie befördert. Nach beiden Richtungen hin hat sich P. um die Leydener Universität sehr verdient gemacht; auf seine Veranlassung wurde ein anatomisches Theater gebaut und ein botanischer Garten angelegt und an beiden Instituten hat er bis zu seinem am 1. August 1617 erfolgten Tode als Lehrer eine erfolgreiche Thätigkeit entwickelt. – Von seinen, vorzugsweise Botanik und Anatomie behandelnden [303] Schriften verdienen namentlich „Hortus publicus acad. Lugd.-Batav., ejus ichnographia, descriptio etc.“ (1601, erweitert 1603 und 1629), „Primitiae anatomicae de humani corporis ossibus“ (1615, 1630, 1633), „Andr. Vesalii epitome anatomica“ (mit Noten und Commentarien versehen, 1616, 1633), „De vulvula intestini Bauhini“ (in seinen „epistolae ad amicos“ in Fabricii Hildani Opp. med.-chir. abgedruckt) und „Observationes anatomicae selectiores“ (in Bartholini historiarum cent. III et IV) hervorgehoben zu werden. Eine von ihm verfaßte „Methodus anatomica“ ist bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts handschriftlich aufbewahrt gewesen, scheint seitdem aber verloren gegangen zu sein.

Ueber sein Leben vergl. Everard Vorst, Oratio funebris in memoriam P.-P., Leid. 1716 Und Suringar, Gesch. van het geneeskundig Onderwys van de Leyd’sche Hoogeschool. – Ein Verzeichniß seiner anatomischen Schriften findet sich in Haller, Bibl. anat. I. 331.