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ADB:Perschke, Christian Gottlieb

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Artikel „Perschke, Christian Gottlieb“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 390, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Perschke,_Christian_Gottlieb&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 04:46 Uhr UTC)
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Perschke: Christian Gottlieb P. ward geboren 1756 zu Insterburg in Preußen, vorgebildet auf dem Fridericianum zu Königsberg und dem Gymnasium zu Danzig, studirte in Göttingen Theologie und Philologie, wurde 1777 Lehrer in Kloster Berge bei Magdeburg, mußte aber diese Stelle niederlegen, weil er von seinen Basedow’schen philanthropinistischen Grillen nicht lassen wollte. Nachdem er eine Zeit lang in Magdeburg als Privatgelehrter gelebt, ward er 1780 Rector einer Schule zu Sulau in Oberschlesien. 1782 errichtete er eine neue Lehranstalt zu Weissig. Auf dem Titelblatt seines Werkes über Psalm 110 (s. unten) nennt er sich „Rath u. Prediger“ (1788). Woher diese Prädicate stammen, war für uns nicht zu ergründen. Er starb am 16. April 1808. – Er schrieb ein Lesebuch für Kinder in sechs Bänden, betitelt „der Jugendbeobachter“, 1776–1780; ferner veröffentlichte er 1779 seine in Kloster Berge gehaltenen Religionsvorträge, außerdem eine Schrift über den Theologen G. T. Zachariae zu Kiel 1777, zahlreiche Aufsätze im Matthisson’schen Freidenker, 1781, eine „Orthometrie“ für solche, welche die Absicht hegten, Dichter zu werden, 1808 (erschienen aus seinem Nachlasse). Die Wissenschaft des Alten Testaments verdankt ihm einen Commentar über den Propheten Habakuk nebst deutscher Uebersetzung 1777, welcher nunmehr zur Makulatur herabgesunken ist. Außerdem veröffentlichte er eine polemische Schrift gegen Mendelssohn’s Auslegung des 110. Psalms nebst Herrn Friedländers Commentar darüber, 1788, in welcher er Mendelssohn’s historische Deutung des Psalms auf die Erbauung von Rabba (vgl. Ps. 110, 6; 2. Sam. 12, 26–31) verwarf und demselben eine messianische Beziehung gab (vgl. hiezu Eichhorn, allg. Bibl. der bibl. Litt. Bd. 2. S. 349–351). – Sonst s. allg. Encykl. III, 17, S. 291, wo auch die genauen Titel der übrigen Schriften und in Anm. 8 andere biographische Quellen angeführt sind.