Zum Inhalt springen

ADB:Pesarovius, Paul Pomian

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Pesarovius, Paul Pomian“ von Karl Alfred von Hase in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 410–411, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pesarovius,_Paul_Pomian&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 01:15 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Pertz, Georg Heinrich
Nächster>>>
Pesch, Georg
Band 25 (1887), S. 410–411 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Paul Pomian Pesarovius in der Wikipedia
Paul Pomian Pesarovius in Wikidata
GND-Nummer 120491664
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|25|410|411|Pesarovius, Paul Pomian|Karl Alfred von Hase|ADB:Pesarovius, Paul Pomian}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=120491664}}    

Pesarovius: Paul Pomian P., aus adligem Geschlecht, lutherischer Theologe, geb. den 18. Februar 1650 zu Nikolaiken in Ostpreußen, als Sohn des Seniors der preußischen Geistlichkeit, Albert Pomian P., der bei seinem Tode, im 103. Jahre seines Lebens, im 72. seines Predigtamtes, 10 Kinder und 96 Enkel hinterließ. Nach theologischem Studium in Königsberg 1676 Magister, 1678 Subinspector am theologischen Convict, wurde er 1682 infolge heftigen Streitens gegen die Synkretisten seines Amtes enthoben. Einige Jahre hielt er sich theils auf deutschen Universitäten, theils in Holland und England auf, bis er sich in Rostock niederließ. Auch hier erregte er Streitigkeiten, so daß gegen seine Ernennung zum Professor der Theologie Widerspruch erhoben wurde, infolge dessen er im Jahre 1686, klagend über die Bedrückung der reinen Lehre, Rostock verließ. Nach kurzem Aufenthalt in Greifswald, Wittenberg und Leipzig, hielt er sich wieder mehrere Jahre in Holland und Schweden auf. Zurückgekehrt, söhnte er sich mit den Rostocker Professoren aus, nachdem er de paradiso infernali der Calixtiner disputirt, und wurde 1696 zum Doctor der Theologie promovirt. In demselben Jahre wurde er erster Pfarrer am Dom in Königsberg, Mitglied des Consistoriums und außerordentlicher Professor. Am 18. Januar 1701 assistirte er den beiden Bischöfen in der Schloßkirche bei der [411] Krönung des ersten Königs von Preußen. Heftige Ausfälle auf der Kanzel veranlaßten nach vergeblichen Vermahnungen seine zeitweilige Amtsenthebung. Heimlich verließ er im August 1707 seine Gemeinde; obgleich der König ihn zur Rückkehr aufforderte, entsagte er von Hamburg aus im Februar 1708 seinem Amt. Er ging nach Schweden, wo er zehn Jahre als Prof. theol. honor. an der Universität von Upsala besonders schriftstellerisch wirkte. Im Jahre 1718 kehrte er nach Deutschland zurück, um für seine erschütterte Gesundheit in Bädern Heilung zu suchen. Am 3. December 1723 ist er in Dresden gestorben.

24 Druckschriften, meist dogmatischen und polemischen Inhalts. Vgl. Jöcher III, 1413. – Gelehrtes Preußen II, 6. St. S. 410 und III, 4. St. S. 202. – Ranfft’s Leben sächsischer Gottesgelehrten. – Sammlung von Alten und Neuen Sachen 1724, S. 977. – Gebser, Geschichte der Domkirche S. 352.