Zum Inhalt springen

ADB:Pfaff, Johann Christoph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Pfaff, Johann Christoph“ von Julius August Wagenmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 591–592, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pfaff,_Johann_Christoph&oldid=- (Version vom 14. November 2024, 07:56 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Pfaff, Friedrich
Band 25 (1887), S. 591–592 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Christoph Pfaff in der Wikipedia
Johann Christoph Pfaff in Wikidata
GND-Nummer 128717866
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|25|591|592|Pfaff, Johann Christoph|Julius August Wagenmann|ADB:Pfaff, Johann Christoph}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=128717866}}    

Pfaff: Johann Christoph P., lutherischer Theolog des 17.–18. Jahrhunderts, der Vater des Kanzlers Chr. Matth. Pfaff, ist geboren am 28. Mai 1651 zu Pfullingen im Herzogthum Würtemberg, † am 6. Februar 1720 zu Tübingen. – Sein Vater war Johann Wilhelm Pfaff, geboren in Urach, seit 1649 Stadtpfarrer in Pfullingen, † 1663 als Specialsuperintendent in Göppingen. (Die Familie war im 16. Jahrhundert aus dem Aargau in Würtemberg eingewandert; der älteste bekannte Stammvater war Caspar P., Kupferschmied, aus Aarau; sein Sohn Wilhelm P., Gerichtsverwalter in Urach; sein Enkel Johann P., Superintendent in Urach, zuletzt Abt von Königsbronn, zur Zeit des dreißigjährigen Kriegs; sein Urenkel Johann Wilhelm P., der Vater des Professors, Großvater des Kanzlers.) Nach seines Vaters frühem Tode durchlief Christoph die Klosterschulen zu Hirschau und Bebenhausen, studirte 1670 ff. im Stift zu Tübingen, wurde 1673 Magister, dann Repetent, 1683 Diaconus in Urach, 1685 Diaconus an der St. Leonhardskirche in Stuttgart, [592] 1697 ordentlicher Professor der Philosophie (Logik und Metaphysik) in Tübingen, 1699 Dr. theol. und außerordentlicher Professor in der theologischen Facultät, auch Abendprediger an der Stiftskirche und Superattendent des theologischen Stipendiums, 1705 Decan und erster Superattendent. In dieser Stellung blieb er, von seinen Collegen geachtet, von seinen Schülern hochverehrt wegen seines gediegenen theologischen Wissens und wegen der Lauterkeit seines Charakters, bis zu seinem Tod, nachdem er wenige Jahre zuvor (1717) noch die Freude erlebt, seinen einzigen Sohn Christoph Matthäus zum Collegen im akademischen Lehramt zu erhalten. Seine Tochter Johanna, des Kanzlers ältere Schwester, war die Gattin des Tübinger Professors Johann Christian[WS 1] Klemm († 1754). Pfaff’s akademische Lehr- und schriftstellerische Thätigkeit erstreckte sich auf verschiedene theologische Disciplinen, insbesondere auf Erklärung des Alten und Neuen Testaments, auf Dogmatik und theologische Polemik. So schrieb er Dissertationen über das Evangelium Matthäi, Anmerkungen zur Synopse des Tübinger Theologen Th. Thumm, eine „Sylloge controversiarum“, Abhandlungen de theologia mystica, de ubiquitate, insbesondere aber einen Beweis für die Wahrheit der evangelischen Kirchenlehre aus dem canonischen Recht („Dogmata Protestantium ex jure canonico comprobata“ 1712).

Eine kurze Lebensbeschreibung von ihm lieferte sein Sohn, der Kanzler, Tübingen 1720, 4°. Außerdem vgl.: Stoll, Würtemb. Magisterbuch S. 297. – Leporin, Leben der Gelehrten S. 770 ff. – Bibl. Brem. IV, 772 ff. – Hirsching, Handbuch VII, 1, 99. – Jöcher-Rotermund III, 1484; V, 2156. – Bök-Eisenbach-Klüpfel-Weizsäcker, Gesch. der Tübinger Universität und theol. Facultät.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Christan