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ADB:Potho (Benediktiner in Prüfening)

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Artikel „Potho oder Botho“ von Anton Weis in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 478, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Potho_(Benediktiner_in_Pr%C3%BCfening)&oldid=- (Version vom 5. Dezember 2024, 01:38 Uhr UTC)
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Potho oder Botho, angeblich Benedictinermönch von Priefling oder Prüfening bei Regensburg, soll in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gelebt haben. Sein Name scheint zuerst bekannt geworden zu sein durch das Werk des Melker Benedictiners Bernhard Pez: „Venerabilis Agnetis Blanbekin vita et revelationes auctore anonymo ord. fr. minor … Accessit Pothonis presb. et mon. celeberr. monasterii Prunveningensis nunc Priflingensis prope Ratisbonam O. S. B., qui sæculo Chr. XII. claruit, liber de miraculis s. dei genitricis Mariæ … Viennæ, Monath, 1731.“ Pez wurde auf ihn als Verfasser oder besser Compilator dieser aus dem 12. Jahrhundert stammenden Legendensammlung geführt durch folgenden Zusatz zur 37. Legende: „Ego scilicet Boto, qui hanc visionem jam senex de S. Maria vidi et quasi de alieno scripsi, plura de ipsa matre misericordiæ et de ejus beneficiis, quæ ante annos quadraginta circa me gerebantur, referre dignum duxi.“ Da sich aber nach Dr. A. Mussasia’s umfangreichen Forschungen und Studien dieser Zusatz einzig nur in der Pez vorgelegenen Heiligenkreuzer Handschrift aus dem 13. Jahrhundert, sonst aber in keiner der zahlreichen Handschriften dieser Legendensammlung findet, so glaubt dieser Gelehrte die Veranstaltung der Sammlung dem P. absprechen zu müssen. Von älteren Litterarhistorikern wurde P. auch die „Vita Erminoldi“, des ersten Abtes von Priefling (1114–1121, herausgegeben von Jaffé, MG. SS. XII, p. 480–500) zugeschrieben, allein da dieselbe im ersten Capitel sich als die Arbeit eines ungenannten Prieflinger Mönches, dem erst der 16. Abt Ulrich im J. 1281 die Abfassung aufgetragen, verkündigt, so ist sie P. ebenfalls abzuerkennen. Da endlich P. vielfach nur die Schriften des Mönches Potho von Prüm unterschoben wurden und somit für seine Autorschaft eigentlich nichts mehr erübrigt, so bleibt die Existenz des Prieflinger P. überhaupt ziemlich zweifelhaft.