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ADB:Prenner, Anton Joseph

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Artikel „Prenner, Anton Joseph“ von Albert Ilg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 566–567, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Prenner,_Anton_Joseph&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 20:43 Uhr UTC)
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Prenner: Anton Joseph P., Kupferstecher, 1698 geb., der Ort ist ungewiß. Füßli sagt gar von ihm: „ursprünglich aus Schweden gebürtig, und geboren zu Wien um 1698“, was vielleicht bedeuten soll, daß die Familie aus jenem Lande stammte? Andere bezeichnen Völs in Tirol als seine Heimath. Von seinem Leben haben wir höchst spärliche Nachrichten, daß er Schüler der Wiener Akademie gewesen wäre, wie zuweilen angeführt wird, bestätigt sich durchaus nicht. Er vereinigte sich mit den Wiener Künstlern Stampart, J. A. Schmutzer, Barth, Altomonte u. A., um eine Reihe von Stichen nach den kaiserlichen, damals in der Stallburg aufgestellten Gemälden herauszugeben, von denen im Ganzen 160 Blatt in Quart erschienen, „Theatrum artis pictoriae“. 4 Theile, Viennae 1728–1733. Diese Quartdarstellungen sind reich mit Verzierungen umgeben. In der Idee folgte er dem Werke des verstorbenen Stechers Jacob Männel, dessen Stiche nach den Bildern der kaiserlichen Galerie aber höher geschätzt werden. Später gab er im Verein mit dem Maler Franz Stampart ein auf denselben Gegenstand bezügliches Werk heraus unter dem Titel: „Prodromus seu praeambulare lumen reserrati portentosae magnificentiae Theatri etc.“ Viennae 1735 fol., auf dessen 30 schön radirten Blättern die Gemälde in kleinem Maßstabe und dichter Gruppirung zu sehen sind. Ein Neuabdruck der Platten wird soeben im Jahrbuch der kaiserlichen Kunstsammlungen veranstaltet. Zu den Blättern dieser Werke machte er sehr schöne Zeichnungen, zum Theil in Rothstift. Außer diesen hat er gestochen: die Halbfiguren der heiligen Pepin und Begue in Punctirmanier, die man für seine trefflichste Arbeit erachtet, des [567] Titelkupfers zu des Jesuiten Höller: Aedificia Caroli VI., 1733. Es kommen noch andere P., Kupferstecher, in der Litteratur vor, doch sind die Nachrichten sehr verworren und ein Zusammenhang mit Anton Joseph, der 1761, wahrscheinlich in Wien starb, nicht ersichtlich. Ein Anton d. N., der aber vielleicht Anton Joseph sein könnte, hat nach Giordano, Ribera und Tintorett gestochen, dann wird ein Georg genannt und ein E. von P., welcher die heiligen Frauen am Grabe nach Spranger und nach dem älteren Palma eine Dame mit einem Pagen gestochen hätte. Weiter ein Johann Joseph und ein Georg Caspar von P., wenn das nicht obiger Georg ist. Er soll in Straßburg 1731 geboren, in Rom 1761 (n. A. 1766) gestorben sein, hat in Florenz und Rom gearbeitet. Der Winkler’sche Katalog führt mehrere seiner Stiche an. Anton Joseph P. ist ein Radirer von feinem malerischen Sinne, seine mit der Nadel überarbeiteten Blätter in Schwarzkunst sind geschmackvoll und vornehmlich im Claire-obscure schön behandelt.