Zum Inhalt springen

ADB:Reuß, Jeremias David

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Reuß, Jeremias David“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 309, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reu%C3%9F,_Jeremias_David&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 04:04 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 28 (1889), S. 309 (Quelle).
Jeremias David Reuss bei Wikisource
Jeremias David Reuss in der Wikipedia
Jeremias David Reuss in Wikidata
GND-Nummer 11565352X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|28|309|309|Reuß, Jeremias David|Carsten Erich Carstens|ADB:Reuß, Jeremias David}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=11565352X}}    

Reuß: Jeremias David R., Litterarhistoriker, geboren am 18. Juni 1750 in Rendsburg, wo der Vater damals als schlesw.-holst. Generalsuperintendent lebte (s. o.), studirte Philologie und promovirte, erst 18 Jahre alt, 1768 zum Dr. philos. in Tübingen. Darauf habilitirte er sich als Privatdocent an der Universität daselbst und ward dann auch Custos an der Universitätsbibliothek. Als Philolog lieferte er zur Zweibrücker Ausgabe des Plato: „Lectionum varietas ad Platonis dialogos ex Cod.“ 1780; nahm Theil an Fischer’s dritter Ausgabe von Plato’s Eutyphro etc. 1783 und gab Beiträge zu J. A. Fabricii Bibliotheca graeca 1790. Doch vorzugsweise beschäftigte ihn die Gelehrtengeschichte. In Tübingen verfaßte er weiter die „Beschreibung einiger Handschriften aus der Universitätsbibliothek in Tübingen“ 1778, „Beschreibung merkwürdiger Bücher aus der Univ.-Bibl. in Tübingen“ 1468–77 (1780). – 1782 ward er prof. extraord. der Philosophie in Göttingen, 1785 ordentl. Prof. der Gelehrtengeschichte, 1789 Unterbibliothekar das., 1803 königl. großbrit. Hofrath, später Geheimer Justizrath, 1814 Oberbibliothekar. Hier verfaßte er „Das gelehrte England“ 1791 und sein großes Werk: „Repertorium commentationum a societatibus litterar.“ (1801–1822) in 16 Bänden; „Alphabetical Register of the authors in Greath-Britain and in United-Provinces of Nord-Americain“ 1804, 5 Volum.; „Conspectus societatis regiae scientiarum“ Gött. 1808. Aus dem Spanischen übersetzte er eine „Sammlung der Instructionen des Spanischen Inquisitionsgerichts“ (1788). Auch lieferte er Beiträge zu Meusel’s histor. Magazin und zu Paulus’ Sammlung der merkwürdigsten Reisen im Orient u. s. w. Er starb am 15. December 1837, 88 Jahre alt. Seine, namentlich in bibliographischer Hinsicht reiche Bibliothek (7000 Nrn.) ward der Tübinger Universität vermacht.

Saalfeld, Gelehrtengeschichte der Universität Göttingen II, 182; III, 336. – Rüter’s Conversationslex. III, 790. – Wendeborn’s Leben II, 717. – Poggendorff’s biogr.-liter. Handwörterbuch II, 606. – Falck’s N. staatsb. Magazin II, 437. – Die Schriftstellerlex. von Kordes, Lübker-Schröder und Alberti s. v.