ADB:Rodigast, Samuel
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Jöcher zu berichten wußte, selbst in Musik setzte. Nach der Sitte der Zeit verfaßte R. viele Gelegenheitsgedichte, die meistens in Programmen des Berlinischen Gymnasiums oder im Anhange von Leichenpredigten, Hochzeitsbegrüßungen etc. gedruckt worden sind. Aber keines derselben hat allgemeine Verbreitung gefunden, wohingegen sein herrliches Kirchenlied „Was Gott thut“ etc. wol in alle evangelischen Gesangbücher aufgenommen worden ist und seinem Namen unvergängliche Dauer geben wird.
Rodigast: Samuel R., Dichter des Kirchenliedes „Was Gott thut, das ist wohlgethan“, geb. zu Gröben, einem altenburgischen Flecken nahe bei Jena am 19. October 1649. Sein Vater war Prediger zu Gröben. Von 1661–68 besuchte er das Gymnasium zu Weimar, wo seine Großeltern wohnten, und bezog sodann die Universität Jena, woselbst er 1671 Magister wurde und seitdem philosophische Vorlesungen hielt. 1676 wurde er unter die Adjunctos facultatis philosophiae aufgenommen, wodurch er die Anwartschaft auf eine akademische Professur erlangte. Als er aber 1680 als Conrector des Berlinischen Gymnasiums nach Berlin berufen wurde, folgte er diesem Rufe und blieb auch daselbst, obwol ihm von Stade und Stralsund ein Rectorat und von Jena eine Professur angetragen wurde. Im J. 1698 wurde er zum Rector des Berlinischen Gymnasiums ernannt und beharrte in dieser Stellung bis zu seinem am 29. März 1708 erfolgten Tode. Am 3. April wurde er in der Klosterkirche zu Berlin beigesetzt, und ihm ein Denkstein mit einer lateinischen Inschrift von seinen Erben errichtet. Die Schlußworte der Inschrift: „Precantur lugentes Musae, quas rexit, ut molliter ossa cubent“, weisen auf seine eigentliche Bedeutung hin. Denn wenn er auch als Schulmann treu und tüchtig gewesen und auch manche Programme und Schriften verfaßt hat, die seine Gelehrsamkeit darthaten, so ist er doch berühmt nur als Dichter des schönen Kirchenliedes: „Was Gott thut“ etc., das er angeblich um 1675 in Jena zum Troste für seinen schwer erkrankten Freund, den Cantor Severus Gastorius gedichtet hat, der es, wie- Heidemann, Geschichte des Grauen Klosters in Berlin. Berlin 1874. – Diterich, Berlinische Closter- und Schul-Historie. Berlin 1732. – Bodenburg, Die verblühete Rose, als ein Bild des Weyland etc. Herrn M. Samuel Rodigast etc. Am Tage seiner ansehnlichen Beerdigung, war der 3. April 1708. In einer kurtzen Stand Rede schuldigst vorgestellet. (Ein Exemplar dieser Rede in der Bibliothek der St. Georgenkirche zu Berlin, Band 222.)[1]
[Zusätze und Berichtigungen]
- ↑ S. 25. Z. 1 v. u. hinzuzufügen: Droysen, Abhandlungen zur neueren Geschichte 380. [Bd. 33, S. 798]