Zum Inhalt springen

ADB:Süß, Vincenz Maria

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Süß, Vincenz Maria“ von Anton Schlossar in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 180, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:S%C3%BC%C3%9F,_Vincenz_Maria&oldid=- (Version vom 17. November 2024, 02:12 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Süß, Gustav
Band 37 (1894), S. 180 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Vinzenz Maria Süß in der Wikipedia
Vinzenz Maria Süß in Wikidata
GND-Nummer 129298174
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|37|180|180|Süß, Vincenz Maria|Anton Schlossar|ADB:Süß, Vincenz Maria}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=129298174}}    

Süß: Vincenz Maria S., archäologischer Schriftsteller und Sammler, wurde zu Weißenbach nächst Strobl am 15. Januar 1802 geboren; daselbst und später in Gastein erhielt er seine erste Erziehung. Er wurde zur Ausbildung im Lehrfache im J. 1816 in das Salzburger Schullehrerseminar gegeben, ward später Lehrgehülfe an der Normalhauptschule in Salzburg, verließ aber bald dieses Fach, trat als Praktikant bei dem k. k. Rentamt zu Zell am See ein und wurde später nach Goldeck, 1824 nach Salzburg zum Rentamte übersetzt. Im J. 1828–1843 finden wir S. beim Salzburger Stadtmagistrate angestellt, zuletzt als Cassieramtscontrollor. Von 1843 an war er städtischer Leihhausverwalter, und zwar bis zu seiner im J. 1863 erfolgten ehrenvollen Versetzung in den Ruhestand. Nachdem er schon 1853 durch die Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Salzburg geehrt worden war, wurden ihm auch späterhin vielfache Auszeichnungen für seine mannichfachen Verdienste zu Theil, insbesondere war S. Ehrenmitglied verschiedener wissenschaftlicher Vereine. Er starb am 5. Mai 1868 zu Salzburg. Besondere Verdienste hat sich S. durch die Begründung des eigentlich von ihm geschaffenen Salzburger Museums erworben, einer Schöpfung, welche heutzutage in archäologischer, kunst- und culturgeschichtlicher Beziehung eine überaus hervorragende Stelle einnimmt. Von 1833 an, als er es zu begründen begann, widmete S. dem Museum seine vollste ungetheilte Aufmerksamkeit, bis er es bei seinem Tode als schönes so überaus bedeutendes organisirtes Institut zurücklassen konnte. Die litterarische Thätigkeit Süß’ betraf zumeist ebenfalls Salzburg, so gab er eine Arbeit: „Die Bürgermeister Salzburgs von 1433–1840“ (Salzburg 1840) und „Beiträge zur Geschichte der Typographie und des Buchhandels im … Herzogthum Salzburg“ (1845) heraus, sammelte eifrig im Lande die Volkslieder und -reime und edirte 1865 die vortreffliche Sammlung: „Salzburger Volkslieder mit ihren Singweisen“. Außerdem finden wir vielfach kunst- und culturgeschichtliche Aufsätze aus seiner Feder in verschiedenen Zeitschriften zerstreut, und besonders verdienen die werthvollen Abhandlungen von ihm in den jährlich erschienenen Berichten des Salzburger Museum Carolino–Augusteum, das er, wie erwähnt, begründet hat, hohe Beachtung.

A. Steinhauser, Vincenz Maria Süß, Gründer und Director des städt. Museum Carolino–Augusteum. Lebensskizze. Salzburg 1869. – Wurzbach, Biogr. Lexikon des Kaiserth. Oesterreich XL. Thl. 1880.