Zum Inhalt springen

ADB:Sack, Siegfried

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sack, Siegfried“ von Karl Janicke in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 161, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sack,_Siegfried&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 04:09 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Sack, Karl Heinrich
Nächster>>>
Sackmann, Jacobus
Band 30 (1890), S. 161 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Siegfried Sack in der Wikipedia
Siegfried Sack in Wikidata
GND-Nummer 119813092
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|30|161|161|Sack, Siegfried|Karl Janicke|ADB:Sack, Siegfried}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119813092}}    

Sack: Siegfried S., erster lutherischer Prediger an der Domkirche zu Magdeburg, war im J. 1527 zu Nordhausen geboren und besuchte von 1543 bis 1545 die 1524 gegründete Stadtschule in Magdeburg, studirte dann in Wittenberg und Jena, wurde 1550 Lehrer und Hülfsprediger in Nebra, bis er 1554 Conrector der Stadtschule in Magdeburg wurde. Nach dem Abgange des Rectors Prätorius im J. 1557 wurde S. dessen Nachfolger und verwaltete dieses Amt bis 1567. Unter ihm hob sich die Schule so, daß beide oberen Classen, wie er selbst berichtet, von je 250 Schülern besucht wurden. Zweimal erhielt er nach anderen Städten Berufungen, aber der Rath bewilligte ihm jedesmal Zulage, um ihn der Stadt zu erhalten. Neben seinem Schulamte bekleidete er 13 Jahre lang noch eine Predigerstelle an der St. Katharinenkirche. Als im J. 1567 das Magdeburger Domcapitel nach längerem Schwanken sich entschieden der Augsburgischen Confession zuwandte, unterhandelte dieses durch seinen Syndikus Fabian Klee[WS 1] mit S. wegen Uebernahme der ersten Predigerstelle am Dom. Nach einigem Zögern nahm S. die ihm angetragene Stelle an, ließ sich in der Ulrichskirche, weil im Dom noch kein Gottesdienst stattfand, in Gegenwart einiger Mitglieder des Domcapitels ordiniren und wurde dann am ersten Adventssonntag nebst dem zweiten Domprediger (Diakonus) Wickmann[WS 2] feierlich in sein neues Amt eingeführt. Dieser Tag wurde von der ganzen Stadt als ein Festtag gefeiert. Der Sieg des Evangeliums am Dom war damit ein vollständiger. S. verwaltete sein Amt bis zu seinem Tode im J. 1596. Vier Jahre vorher erschienen von ihm: „Leychpredigten etlicher Herren des Hoch- und Ehrwürdigen Thumbcapitels des Primat- und Erzstifts Magdeburgk“, welche für die Zustände Magdeburgs im 16. Jahrhundert viele wichtige Notizen enthalten.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Fabian Klee (1540–1585), Dom-Syndikus
  2. Johann Wickmann