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ADB:Schöber, David Gottfried

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Artikel „Schöber, David Gottfried“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 208, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sch%C3%B6ber,_David_Gottfried&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 07:05 Uhr UTC)
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Schöber: David Gottfried S. wurde zu Gera im J. 1696 geboren, lernte in Nürnberg die Kaufmannschaft und lebte dann als angesehener und bemittelter Kaufmann in seiner Vaterstadt, in welcher er im J. 1760 zum Bürgermeister erwählt wurde; er starb am 17. Mai 1778. S. hatte weitgehende Interessen; er legte sich eine gute Bibliothek, ein Münz- und ein Naturaliencabinet an. Er hat auch mit und ohne seinen Namen, mehrfach unter den Buchstaben D. G. S., eine Anzahl Abhandlungen und Werke herausgegeben, von denen die bekanntesten von seinen eingehenden Studien in der Hymnologie zeugen. Es gehört hierher sein „Geistlicher Liedersegen“, zuerst 1735 und dann in neuverbesserten Auflagen 1749 (nicht 1743) und 1769 erschienen. Es ist dieses eine reichhaltige Sammlung geistlicher Lieder, die 2. Auflage zählt deren 1621, deren ursprünglicher Text nur an einigen Stellen behutsam geändert ist; die Lieder sind nach den Materien geordnet, schwierigere Stellen sind in Anmerkungen erläutert. Bedeutsamer sind seine „Beiträge zur Liederhistorie, betreffend die evangelischen Gesangbücher, welche bei Lebzeiten Lutheri zum Druck befördert wurden“, 1. Beitrag 1759, 2. 1761. In diesem Werke und mehr noch in seinem kleinen Büchlein: „Ausführlicher Bericht von alten deutschen geschriebenen Bibeln vor Erfindung der Buchdruckerei nebst einem altdeutschen biblischen Wortregister“, Schleiz 1763, hat er selbständige gelehrte Arbeiten veröffentlicht, wie sie zu allen Zeiten nur selten von einem Kaufmann verfaßt sind. Aus dem letztgenannten Werke ersehen wir auch, daß er für seine Studien Reisen unternommen und an vielen Orten persönlich die Bibliotheken durchsucht hat. Unter seinen übrigen Werken sind etwa noch hervorzuheben seine gründliche Arbeit über die herrnhutischen Gesangbücher (1760 anonym erschienen), in welcher er namentlich die anstößigen Geschmacklosigkeiten, wie sie besonders im zwölften Anhange hervortreten, gebührend tadelt, und sein Werk „Albrecht Dürer’s Leben, Schriften und Kunstwerke“, Schleiz 1769.

Joh. Gottfr. Hauptmann, Leichenschrift, als … Christian Friedr. Lenz … aus der Welt ging … mit den … Lebensumständen des … Dav. Gottfr. Schöber u. s. f., Gera 1794, – ein Werk, das dem Verf. obiger Zeilen nicht vorgelegen hat. – Meusel, Lexikon XII, 349 ff. – Blätter für Hymnologie 1887, S. 124 ff., S. 130 ff. – Vgl. auch J. B. Riederer, Abhandlung von Einführung des teutschen Gesangs in die evang. luth. Kirche, Nürnberg 1759. S. 94.