Zum Inhalt springen

ADB:Schüzenbach, Sebastian Karl

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schüzenbach, Sebastian Karl“ von Carl Leisewitz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 152, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sch%C3%BCzenbach,_Sebastian_Karl&oldid=- (Version vom 18. November 2024, 10:45 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Schüz, Karl
Nächster>>>
Schwab, Daniel
Band 33 (1891), S. 152 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Sebastian Karl Schüzenbach in der Wikipedia
Sebastian Karl Schüzenbach in Wikidata
GND-Nummer 117647063
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|33|152|152|Schüzenbach, Sebastian Karl|Carl Leisewitz|ADB:Schüzenbach, Sebastian Karl}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117647063}}    

Schüzenbach: Sebastian Karl S., Techniker und Fabrikbesitzer zu Waghäusel im Grhrzgth. Baden, † am 14. Februar 1869 zu Baden-Baden. Er wurde am 16. April 1793 zu Endingen bei Freiburg im Breisgau, wo sein Vater ein ausgedehntes Exportgeschäft besaß, geboren und erhielt seine Schulbildung am dortigen Gymnasium. Nach Absolvirung desselben trat er 1811 auf den Wunsch seines Vaters in ein Bankgeschäft ein, um sich dem kaufmännischen Berufe zu widmen, er fand jedoch darin keine Befriedigung und wandte sich chemischen Studien zu, welche ihn für mehrere Jahre in Anspruch nahmen. Zwar unterbrach er diese Beschäftigung bald wieder, um während der Jahre 1813 und 1814 an dem Befreiungskriege gegen Frankreich theilzunehmen, aber demnächst widmete er sich wieder mit um so größerem Eifer den technischen Studien und erzielte dabei solche Erfolge, daß er bald mit selbstständigen Untersuchungen auf diesem Gebiete vorgehen konnte. Schon 1817 trat er mit der von ihm erfundenen wichtigen Methode der Schnellessigfabrikation vor die Oeffentlichkeit, ebenso brachte er wesentliche Verbesserungen in der Technik der Farbenbereitung zu Stande und gründete 1824 in Freiburg eine Farben- und Bleizuckerfabrik, worin er mehrere vortheilhafte Methoden bei der Bereitung von Metallfarben zu erproben vermochte. Da ihm durch diese Beschäftigung jedoch lästige Gesundheitsstörungen verursacht wurden, so entschloß er sich, seine Thätigkeit auf das Gebiet der Zuckerfabrikation zu verlegen. Nachdem er vorerst 1837 eine Versuchsfabrik in Ettlingen errichtet hatte, ließ er 1839 die Zuckerfabrik in Waghäusel erbauen, wo er dann mit Aufbietung aller ihm zur Verfügung stehenden Mittel und Kräfte an der weiteren Ausbildung dieses Fabrikationszweiges arbeitete. Wenn er dabei auch keine entsprechenden materiellen Gewinne erzielte, so verdankt ihm doch die Rübenzuckerfabrikation mehrere beachtenswerthe Fortschritte und Neuerungen. Zu seinen bedeutenderen Leistungen in dieser Richtung gehören: Die Einführung eines Macerationsverfahrens zur Gewinnung des Zuckers aus den Rüben, welches für Frankreich 1852 patentirt wurde, ferner die Einrichtung eigenthümlich construirter Kästen zur Absonderung des Syrups von den Zuckerkrystallen, und die Ausführung von geeigneten Versuchen zur Gewinnung des Rübenzuckers mittels Spiritus-Extraction.

Nach gefälligen Privatmittheilungen seitens der Direction des Vereins für die Rübenzucker-Industrie des deutschen Reiches. Vergl. auch: Landw. Centralblatt für Deutschland, Jahrg. 1869.