Zum Inhalt springen

ADB:Scheffel, Christian Stephan

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Scheffel, Christian Stephan“ von Theodor Pyl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 676, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Scheffel,_Christian_Stephan&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 17:21 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 30 (1890), S. 676 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Christian Stephan Scheffel in der Wikipedia
Christian Stephan Scheffel in Wikidata
GND-Nummer 130895385
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|30|676|676|Scheffel, Christian Stephan|Theodor Pyl|ADB:Scheffel, Christian Stephan}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=130895385}}    

Scheffel: Christian Stephan S., Mediciner und Botaniker, gebürtig aus Meldorf in Holstein, studirte (1714–18) in Kiel, dann in Leipzig und endlich in Leiden unter Boerhave, wo er (1721) promovirt wurde. Seitdem wirkte er als praktischer Arzt in Wismar, erhielt dann aber einen Ruf als Professor der Medicin nach Greifswald (1726), wo er als Arzt und akademischer Lehrer, sowie als Schriftsteller thätig war und als solcher mehr als 40 medicinische Abhandlungen veröffentlichte. Besonderes Verdienst erwarb er sich jedoch durch seine anatomischen und botanischen Versuche, welche er, angeregt durch Boerhave und Linné, mit seinen Zuhörern anstellte, und durch die in seinem Privatgarten angelegte Baumschule und andere Anpflanzungen erläuterte. Sein Plan, zu diesem Zweck einen öffentlichen botanischen Garten zu begründen, kam wegen mangelnder Geldmittel nicht zu Stande, doch kaufte er das von Monau und Helwig angelegte Herbarium und bestimmte dasselbe nebst eigenen Sammlungen für den botanischen Garten, welcher beim Neubau des Universitätsgebäudes (1750) hinter diesem projectirt war. Die Vollendung desselben (1763) erlebte er aber nicht mehr, da er schon 1760 verstarb. Sein lebhaftes Interesse für die Pom. Hochschule bethätigte er durch seine zur Jubelfeier derselben (1756) verfaßte Schrift „Vitae professorum medicinae Gr.“ und die Stiftung (1759) des noch jetzt bestehenden Scheffel’schen Stipendiums. Sein Porträt befindet sich in der Universität, sein Wappen und seine Grabschrift in der von ihm und seinem Freunde Joh. Lembke errichteten Capelle der Nicolaikirche.

Kosegarten, Gesch. d. Univ. I, 280, 290. – Münter, die Gründung des botanischen Gartens, Festrede, 1863–64, S. 6. – Dähnert, Kat. der Univ.-Bibl., II, 523. – Pyl, Greifsw. Sammlungen, S. 104; Gesch. der Greifswalder Kirchen, S. 348, 470.