Zum Inhalt springen

ADB:Schlegel, Julius Heinrich Gottlieb

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schlegel, Julius Heinrich Gottlieb“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 389, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schlegel,_Julius_Heinrich_Gottlieb&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 17:47 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 31 (1890), S. 389 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Julius Heinrich Gottlieb Schlegel (Mediziner) in der Wikipedia
Julius Heinrich Gottlieb Schlegel in Wikidata
GND-Nummer 117320463
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|31|389|389|Schlegel, Julius Heinrich Gottlieb|Julius Pagel|ADB:Schlegel, Julius Heinrich Gottlieb}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117320463}}    

Schlegel: Julius Heinrich Gottlieb S., Arzt, ist als siebenter Sohn des Musikdirectors Johann Christian S. am 15. März 1772 zu Jena geboren. Nachdem er daselbst seine Vorbildung erlangt hatte, bezog er im März 1788 die Universität seiner Vaterstadt zum Studium der Heilkunde, erlangte hier am 6. Mai 1795 mit seiner „Diss. inaug. sistens historiam litis de identitate miasmatis venerei ac gonorrhoici“ die Würde als Doctor der Medicin und Chirurgie, ließ sich 1796 als Arzt in Jena nieder, folgte aber bereits im October desselben Jahres einem Rufe als Physicus nach Ilmenau, zuerst als Amts-, später als Stadtphysicus, wurde 1810 zum Sachsen-Weimarischen und Meiningischen Hofmedicus und 1811 zum fürstlich Schwarzburg-Sondershausenschen Hofrath ernannt. Während der Kriegsjahre von 1813–14 fungirte er als Arzt in russischen und österreichischen Lazarethen in und bei Ilmenau, wurde 1817 Sanitäts-Polizeidirector des Herzogthums Sachsen-Meiningen und bekleidete seit 1824 die Stellung als Badearzt in Liebenstein. S., der auch erstes ärztliches Mitglied der Medicinaldeputation des herzogl. Landesregierungs-Verwaltungssenats und Mitglied der k. k. med.-chir. Josephs-Akademie in Wien war, starb am 19. Januar 1839 an Entkräftung. Er war nicht bloß ein sehr tüchtiger Praktiker, sondern hat sich auch durch eine ganz außerordentlich fruchtbare schriftstellerische Thätigkeit, besonders auf den Gebieten der öffentlichen Gesundheitspflege, gerichtlichen Medicin und Staatsarzneikunde um die Förderung dieser Disciplinen eminente Verdienste erworben. Das vollständige Verzeichniß der betreffenden Schriften bringt das med. Schriftstellerlexikon von Callisen (XVII, 158–166 und XXXII, 151–153). Die größere Zahl derselben bilden Aufsätze, Gutachten etc. in den verschiedensten Journalen. Erwähnenswerth sind außerdem als selbständig erschienene Schriften: „Sammlung aller Sanitäts-Verordnungen für das Fürstenthum Weimar bis zu Ende des Jahres 1802“ (Jena 1803); „Fieberlehre oder theoretisch-praktisches Handbuch zur Erkenntniß und Behandlung der Fieber“ (Erfurt 1824); „Die Mineralquelle zu Liebenstein“ (Meiningen 1827); „Das Heimweh und der Selbstmord“ (Hildburghausen 1835) u. v. a. Auch ist S. Verfasser von Uebersetzungen vieler ausländischer Schriften, so von „Ph. Patissier, Die Krankheiten der Künstler und Handwerker nach Ramazzini bearbeitet“ (aus dem Französischen mit Zusätzen, Ilmenau 1823); „J. F. A. Troussel, Hülfsleistungen in plötzlich lebensgefährlichen Krankheiten und Zufällen“ (aus dem Französischen mit Zusätzen, ebenda 1826) u. s. w.

Vgl. Biogr. Lexikon hervorragender Aerzte etc. V, 231.