Zum Inhalt springen

ADB:Schmettau, Ernst von

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schmettau, Johann Ernst von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 642, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schmettau,_Ernst_von&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 21:12 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 31 (1890), S. 642 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Ernst von Schmettau in der Wikipedia
Johann Ernst von Schmettau in Wikidata
GND-Nummer 138168261
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|31|642|642|Schmettau, Johann Ernst von|Bernhard von Poten|ADB:Schmettau, Ernst von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138168261}}    

Schmettau: Johann Ernst v. S., preußischer Generalmajor, 1703 zu Zeitz, wo sein 1732 als Hofrath und Geheimer Archivarius zu Berlin verstorbener Vater im Dienste des Herzogs von Sachsen-Zeitz stand, geboren, trat jung als Gefreiterkorporal in das preußische Infanterieregiment Markgraf Albrecht, ward aber bald in desselben Markgrafen Regiment zu Pferd (seit 1738 Leibcarabinierregiment) versetzt. Als Rittmeister in letzterem zog er in den 1. Schlesischen Krieg, ward 1744 Major und erhielt für Auszeichnung bei Hohenfriedberg (4. Juni 1745), wo er verwundet wurde, den Orden pour le mérite. Den Siebenjährigen Krieg machte er in höheren Stellungen mit. Bei Ausbruch desselben war er freilich schon Oberst, aber noch immer nicht Regimentscommandeur, erst als der letztere bei Kolin (18. Juni 1757) gefallen und S. an seine Stelle getreten war, verlieh der König, welcher ihn seines Verhaltens wegen öffentlich belobte, ihm das Commando. In seiner neuen Eigenschaft that er sich in der unglücklichen Schlacht an der Lohe oder bei Breslau (22. November 1757) rühmlichst hervor, so daß der aus Sachsen herbeieilende König ihn vor der Schlacht bei Leuthen (5. December 1757) zum Generalmajor beförderte. Auch in letzterer Schlacht und bei Kunersdorf (12. August 1759) bewährte er sich und in der Folge wurden ihm mehrfach größere Aufträge zu Theil, bei deren Ausführung er das vom Könige in ihn gesetzte Vertrauen meist rechtfertigte. Nach einem fehlgeschlagenen Angriffe auf Grätz jedoch, über welchen S. am 17. Januar 1758 von Troppau aus berichtete, schrieb ihm der König: „Da seind sie unbesonnen nach Grätz herangelaufen und haben es nicht genug en force attaquiret“ (Politische Correspondenz Friedrich’s II., XVI, 178, Berlin 1888). 1760 befehligte er eine Abtheilung von 15 Bataillonen, 10 Schwadronen in der Ober-, später in der Niederlausitz, 1762 hatte er in der Gegend von Erfurt Contributionen einzutreiben. Er starb am 1. Mai 1764 zu Neustadt in Oberschlesien.

Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, welche sich in preußischen Diensten berühmt gemacht haben, 3. Th., Berlin 1790.