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ADB:Schneider, Peter Joseph

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Artikel „Schneider, Peter Joseph“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 143–144, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schneider,_Peter_Joseph&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 06:25 Uhr UTC)
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Band 32 (1891), S. 143–144 (Quelle).
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Schneider: Peter Joseph S., Arzt, wurde am 7. Juli 1791 zu Stupferich bei Durlach in Baden geboren und erhielt seine erste wissenschaftliche Bildung an den Lyceen zu Baden und Rastatt. 1811 begann er das Studium der Heilkunde in Würzburg, wo er 1814 die Doctorwürde erwarb. Im folgenden Jahre ließ er sich in Durlach nieder, siedelte bald darauf nach Ettlingen über und wurde hier ein sehr gesuchter Arzt. Doch gewann er neben seiner praktischen Thätigkeit soviel Muße, um sich unfangreichen litterarischen Arbeiten widmen zu können. 1821 erhielt er das Physicat Ettenheim, 1831 wurde er zum Medicinalrath ernannt und 1832 als Physicus nach Offenburg versetzt. Hier gründete er 1835 zusammen mit Schürmayer und Haupt den staatsärztlichen Verein, dem er von nun an seine volle Kraft widmete und dessen Zeitschrift „Annalen der Staatsarzneikunde“, später unter dem Titel: „Vereinte deutsche Zeitschrift für Staatsarzneikunde“ er als Redacteur leitete. In diesem Journale veröffentlichte er auch einen großen Theil seiner Aufsätze, Gutachten etc. Eine an ihn 1840 ergangene Berufung in die Sanitätscommission lehnte er ab, blieb in seiner bisherigen Stellung bis zu seiner 1868 erfolgten Pensionirung und war von 1842–1864 auch als Medicinalreferent beim Hofgerichte des Mittelrheinkreises thätig. Auch nach seiner Pensionirung blieb S. wissenschaftlich und praktisch beschäftigt und starb an plötzlich eingetretener Lungenlähmung am 22. Juni 1871. Seine Arbeiten, von denen das med. Schriftstellerlexikon von Callisen (Bd. XVII, S. 270 und Bd. XXXII, S. 181) ein bis zum Jahre 1839 reichendes Verzeichniß bringt, bewegen sich meist auf dem von S. vorzugesweise vertretenen Gebiete der Staatsarzneikunde. Als die wichtigsten heben wir hervor: „Ueber die Gifte in med.-gerichtlicher und med.-polizeilicher Rücksicht nebst Vorrede von Th. A. Ruland“ (Würzburg 1815; 2. Aufl. ebendas. 1821); „Versuch einer med.-statistischen Topographie von Ettlingen und dessen nächsten Umgebungen“ [144] (Carlsruhe 1818); „Die Hämatomanie des ersten Viertels des 19. Jahrhunderts, oder der Aderlaß in historischer, therapeutischer und med.-polizeilicher Hinsicht“ (Tübingen 1827); „Ueber Einrichtung von Krankenhäusern in den Amtsstädten“ (ebendas. 1838); „Med.-polizeiliche Würdigung der Leichenhallen. Eine Festrede u. s. w.“ (Freiburg i. B. 1839); „Die Verletzungen an allen Theilen des menschlichen Körpers, mit besonderer Rücksicht auf die Letalität derselben“ (ebendas. 1849); „Ueber die von den Gerichtsärzten zu erstattenden Gutachten nach dem neuen Strafgesetzbuche u. s. w. für das Großherzogthum Baden“ (ebendas. 1851).

Vgl. Biogr. Lexikon hervorr. Aerzte von A. Hirsch V, 255.