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ADB:Scholten, Johann Anton von

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Artikel „Scholten, Johann Anton von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 225, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Scholten,_Johann_Anton_von&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 19:45 Uhr UTC)
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Scholten: Johann Anton v. S., preußischer Generalmajor, am 3. November 1723 zu Hamburg geboren, trat 1742 aus dem dänischen in den preußischen Dienst, in welchem er als Lieutenant bei der Grenadiercompagnie des Garnisonregiments Nr. 8 angestellt wurde, und nahm an den Feldzügen König Friedrich’s II. von 1744–79 rühmlichen Antheil; in den Schlachten bei Prag und bei Zorndorf wurde er verwundet. 1778 ward er Chef eines zu Treuenbrietzen, einem Städtchen in der Mittelmark, zwischen Berlin und Dresden, garnisonirenden Grenadierbataillons. 1779 ward er Oberst, am 1. März 1786 Chef eines Regiments, welches zu Stettin stand, am 1. Mai d. J. Generalmajor. Er starb am 22. Mai 1791. – S. war ein ungewöhnlich unterrichteter Officier, welcher den Nutzen wissenschaftlicher Bildung für seine Standesgenossen und die Nothwendigkeit erkannte, solche von ihnen zu verlangen und sie in derselben zu fördern. Zu diesem Ende begründete er 1781 in Treuenbrietzen eine, übrigens nicht auf das Militär beschränkte, sondern auch von Personen beiderlei Geschlechts aus bürgerlichen Kreisen besuchte litterarische Gesellschaft, die sich „Versammlung der Freunde der Wissenschaften und des guten Geschmacks“ nannte. Von den Reden, welche er in derselben gehalten hat, sind drei gedruckt worden, nämlich diejenige, mit welcher er die Gesellschaft eröffnete (Dessau und Leipzig 1781), eine zweite über die Frage „Was muß der Officier wissen, wenn er die Pflichten seines Standes erfüllen und mit Recht Beförderung erlangen will?“ (ebenda 1782) und eine dritte, am 9. März 1786 beim Abschiede von seinem Bataillon gehaltene (Berlin 1786). Ferner ist von ihm ein „Schreiben über Moses Mendelssohn an den jüdischen Kaufmann O. F. in Berlin“ in der Berlinischen Monatsschrift (Mai 1786) abgedruckt. Auch begründete er zu Treuenbrietzen eine Garnisonschule. Sein Bataillon ward nicht ohne einen Anflug von Spott das „stramme und gelehrte“ genannt.

F. C. G. Hirsching’s historisch-litterarisches Handbuch berühmter und denkwürdiger Personen, welche im 18. Jahrhundert gelebt haben, fortgesetzt von J. H. M. Ernesti, 11. Band, 2. Abth., Leipzig 1808.