Zum Inhalt springen

ADB:Schottky, Julius Max

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schottky, Julius Max“ von Anton Schlossar in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 32 (1891), S. 418–419, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schottky,_Julius_Max&oldid=- (Version vom 16. November 2024, 20:46 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Schottin, David
Nächster>>>
Schöttl, Fridolin
Band 32 (1891), S. 418–419 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Julius Maximilian Schottky in der Wikipedia
Julius Max Schottky in Wikidata
GND-Nummer 117008273
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|32|418|419|Schottky, Julius Max|Anton Schlossar|ADB:Schottky, Julius Max}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117008273}}    

Schottky: Julius Max S., österreichischer Schriftsteller, wurde zu Kupp bei Oppeln 1794 geboren und dürfte nach den dürftigen Daten, die über sein Leben vorliegen, die erste Ausbildung im Lande seiner Geburt erhalten haben. Um 1815 finden wir ihn in Wien, wo er sich insbesondere mit Studien über den niederösterreichischen Dialekt beschäftigte, später als Professor der deutschen Sprache und Litteratur in Posen. 1828 taucht S. in Prag auf, später in München, wo er sich mit Kunstgeschichte beschäftigte und von wo er Ausflüge in die bairischen und in die Alpengegenden Tirols, auch später weitere Reisen unternahm. Im J. 1848 und 1849 war er als Redacteur in der „Rheinischen Volkshalle“ und als Leiter der Trierer Zeitung thätig, ein Schlaganfall machte in demselben Jahre 1849 wahrscheinlich zu Trier seinem Leben ein Ende. – Schottky’s litterarische Stellung wäre keine bedeutende, wenn er nicht der erste wäre, welcher in den mit Franz Ziska zusammen herausgegebenen „Oesterreichischen Volksliedern mit ihren Singweisen“ (Pest 1819) eine Volksliedersammlung Niederösterreichs und darin auch zuerst eingehendere Untersuchungen über den Dialekt von Oesterreich unter der Enns veröffentlicht hätte. Diese Sammlung, zu welcher S. selbst das meiste durch seinen Sammelfleiß beigetragen, enthält viele heute noch im Volke verbreitete Lieder und ist auch bis heute die einzige derartige Sammlung jenes Landes geblieben. Sie umfaßt 243 Textseiten nebst einem grammatikalischen Anhang und einem Glossar und ist noch immer werthvoll und brauchbar. Im J. 1843 erschien eine zweite, vermehrte und verbesserte Auflage dieses Werkes, welches, wie die Herausgeber darin betonen „auf die vaterländische Litteratur keinen unbedeutenden Einfluß [419] nahm“, eine Bemerkung, die auch der Wahrheit entspricht. – Die übrigen Schriften Schottky’s sind historischen oder kunsthistorischen Inhalts, so die drei Hefte: „Vorzeit und Gegenwart“ (Posen 1823); „Die karolinische Zeit oder der äußere Zustand und die Sitten und Gebräuche Prags und Böhmens“ (Prag 1830); „Prag, wie es war und wie es ist“, 2 Bde (Prag 1830); „Paganini’s Leben“ (1830); „Münchens öffentliche Kunstschätze“ (München 1833); ein Band Vorlesungen „Ueber Wallensteins Privatleben“ (München 1832) sollte den Vorläufer zu einer Geschichte des 30jährigen Krieges bilden, die aber nicht erschien. Sehr ansprechende Skizzen und Naturbilder aus den Alpen enthalten die „Bilder aus der süddeutschen Alpenwelt“ (Innsbruck 1834). S. hat auch verschiedene einzelne Aufsätze in böhmischen Publicationen wissenschaftlicher Anstalten und in Zeitschriften veröffentlicht.

Oesterr. National-Encyklopädie (1836) IV, 585. – Wurzbach, Biogr. Lex. XXXI.