ADB:Schwederich, Jakob

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Schwederich, Jakob“ von Georg Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 325, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schwederich,_Jakob&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 13:59 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Schweder, Gabriel
Band 33 (1891), S. 325 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2018, suchen)
Jakob Schwederich in Wikidata
GND-Nummer 119827557
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|33|325|325|Schwederich, Jakob|Georg Müller|ADB:Schwederich, Jakob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=119827557}}    

Schwederich: Jakob S. (Suederich, Suedericus), litterarischer Gegner Luther’s, war Doctor der Theologie, Lector des Dresdner Minoritenconvents und Custos der Custodie Meißen des genannten Ordens. 1525 schrieb er gegen Luther die Schrift: „Collectariolum de religiosorum origine eorumque per mundum multiplicatione ac a caeteris vulgaribus per habitum, signa et ritus discrimine, de apostatarum quoque et iis cooperantium periculo simul ac punitione.“ 1537 theilten ihm die Freiberger Franciscaner Johannes Kürgesdorff, Matheus Judicis und Johannes Kücheler mit, daß sie sich, wie die Freiberger Geistlichen, der Reformation zugewendet hätten und baten ihn, er möge beim Bischofe von Meißen dahin wirken, daß in der christlichen Kirche die Rechtfertigung aus Gnaden, die Priesterehe und der Laienkelch wieder zu ihrem Rechte kämen. Er wies sie in scharfer Weise ab; ihr Beginnen sei „nicht alleyn auß vorgesshenhayt vnnd vorachtung des gehorsamens vnnd der pflicht, dye ein jeder vnter euch vor sich, in sonderheit vnd mit guter bedacht Gott dem Allmechtigen vnd ewren Patri Guardiano gethan“ hätten. Seien sie erst jetzt zum wahren Glauben gekommen, so könnten sie sich nicht für recht getauft erachten. Im folgenden Jahre trug er durch sein kluges und thatkräftiges Auftreten zur Schlichtung eines heftigen Streites bei, der zwischen dem Rathe zu Meißen und dem dortigen Minoritenconvente in Folge der Errichtung eines neuen städtischen Friedhofs ausgebrochen war.

P. Chr. Hilscher, Etwas zur Kirchen-Historie in Alt-Dresden von der Reformation an bis auff das andere Jubiläum. Dresden und Leipzig 1721. S. 26 f. – E. Machatschek, Geschichte der Bischöfe des Hochstiftes Meißen. Dresden 1884. S. 657. – P. Markus, Das Franziskanerkloster in Meißen in den Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Meißen. II, 3 (Meißen 1889). S. 323. 341. Hier ist auf S. 347–355 ein längeres von S. verfaßtes Memoriale über den Meißner Kirchhofstreit abgedruckt. – G. Müller, Das Franziskanerkloster in Dresden in den Beiträgen zur sächsischen Kirchengeschichte von Dibelius und Brieger. V (Leipzig 1890) S. 98 Anm. – Der Briefwechsel mit den Freiberger Mönchen findet sich im Königlichen Hauptstaatsarchiv zu Dresden, Loc. 10301. Copeyen bey Herzog Georgen und Herzog Heinrichs Zeiten der Lehre wegen ausgegangen. 1537. Bl. 1 ff.