ADB:Seibt, Karl Heinrich von

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Artikel „Seibt, Karl Heinrich von“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 33 (1891), S. 613, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Seibt,_Karl_Heinrich_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 23:52 Uhr UTC)
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Seibt: Karl Heinrich, Ritter v.S., Professor in Prag, geb. am 21. März 1735 zu Marienthal in der Oberlausitz, † am 2. April 1806 zu Prag. Er studirte zu Prag und Leipzig, wo er mit Gellert bekannt wurde, Philosophie und Jura, wurde 1763 außerordentlicher Professor der schönen Wissenschaften zu Prag, – er las, gegen das Herkommen in deutscher Sprache, über Moral, Erziehungskunde, deutschen Stil und Geschichte, – 1766 zugleich deutscher Secretär bei dem erzbischöflichen Consistorium und Lehrer der Kirchengeschichte im erzbischöflichen Seminar, nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1775 Director der philosophischen Facultät und der Prager Gymnasien, 1801 quiescirt. 1794 wurde er wegen seiner Verdienste um das Erziehungswesen in den Ritterstand erhoben. Außer einer Anzahl von kleineren Schriften über Gegenstände seiner Lehrfächer hat er eine „Klugheitslehre“ in zwei Bänden veröffentlicht, 1799, 3. Aufl. 1824. Eine große Verbreitung hat das „Katholische Lehr- und Gebetbuch“ gefunden, welches er 1779 in ähnlicher Absicht herausgab, wie Sailer das seinige (A. D. B. XXX, 180), und welches Sailer lobend erwähnt. Es ist, theilweise unter einem anderen Titel und theilweise überarbeitet, in mehr als zwanzig Auflagen und Nachdrucken erschienen. Auch sein „Katholisches Lehr- und Gebetbuch für die Jugend“, 1791, hat viele Auflagen erlebt. Wenig Verbreitung hat dagegen seine deutsche Bibelübersetzung, 1781, gefunden. Wegen des Gebetbuches wurde S. bei der Kaiserin Maria Theresia denuncirt, von dieser aber in Schutz genommen. Auch seine anderen Schriften wurden von dem Erzbischof Migazzi in einem ausführlichen Memoriale scharf angegriffen.

Wurzbach, Lexikon XXXIII, 326. – Hirsching, Handbuch XII, 1, 135. – Döring, Gelehrte Theologen IV, 176. – Th. Wiedemann, Die kirchliche Büchercensur, 1873, S. 90.