ADB:Seydlitz, Anton Freiherr von

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Artikel „Seydlitz, Anton Freiherr v.“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 93–94, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Seydlitz,_Anton_Freiherr_von&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 04:23 Uhr UTC)
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Seydlitz: Anton Florian Friedrich Freiherr v. S., preußischer Generalmajor, Yorck’s Waffengenosse und vertrauter Adjutant, ward 1777 im Magdeburgischen, wo sein als Oberförster zu Aken an der Elbe verstorbener Vater als Rittmeister beim Leibcarabinierregimente in Garnison stand, geboren und 1789 zum Pagen bei der Königin-Mutter ernannt, kam aber 1790 in das Cadettencorps zu Berlin und aus diesem 1792 als Junker zum Feldjägerregiment, mit welchem er während der Jahre 1792–1795 an den Feldzügen am Rhein und 1806/7 am Kriege gegen Frankreich theilnahm. 1808 ward er Adjutant bei Yorck, dessen Zuneigung und Vertrauen er in seltenem Grade gewann und welchen er 1812 in den Krieg gegen Rußland begleitete. Er war 1794 Secondlieutenant, 1805 Premierlieutenant, 1808 Capitain, 1811 Major geworden. Als Marquis Paulucci seine Verhandlungen mit dem preußischen Heerführer einfädelte, sandte letzterer am 1. December den Major v. S. nach Berlin, damit er ihm Klarheit über die Absichten der Regierung verschaffe. Dieser kam zurück ohne Gewißheit zu bringen, weil solche in den leitenden Kreisen überhaupt nicht vorhanden war, aber mit dem Entschlusse für seine Person zu thun was in seinen Kräften stände, um die französische Waffenbrüderschaft mit der russischen vertauschen zu helfen. Schon auf seiner am 20. December angetretenen Rückreise in das Yorck’sche Hauptquartier trug er dazu bei, indem er die Capitulation der in Memel stehenden preußischen Truppen mit den Russen zu Stande brachte. (Historische Zeitschrift, herausgegeben von H. v. Sybel, 64. Band, München 1890.) Dann wirkte er zum Abschlusse der Capitulation von Tauroggen mit. Bei Ausbruch des Krieges erhielt er das Commando des Garde-Jägerbataillons. Ungern sah Yorck ihn scheiden. Am 14. December 1813 vertauschte er jene Stellung mit der als Commandeur des 7. Infanterieregiments; die Cabinetsordre sagte, [94] daß es geschehe um S. einen erweiterten Wirkungskreis und einen besonderen Beweis des königlichen Vertrauens zu geben. Auch während des Feldzuges vom Jahre 1815 stand er an der Spitze dieses Regiments. Der Orden pour le Mérite und beide Classen des Eisernen Kreuzes waren die äußeren Auszeichnungen, durch deren Verleihung sein Kriegsherr Seydlitz’ vielfache Dienste und Leistungen belohnte. 1821 erhielt er eine Infanteriebrigade, 1822 ward er zum Generalmajor befördert. Als solcher ist er am 18. Februar 1832 zu Köln gestorben. S. war ein vollendet schöner Mann; der äußeren Erscheinung entsprach durchaus sein Inneres.