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ADB:Sillig, Julius

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Artikel „Sillig, Julius“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 329–330, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sillig,_Julius&oldid=- (Version vom 17. November 2024, 19:30 Uhr UTC)
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Sillig: Karl Julius S., Philolog, geboren am 12. Mai 1801 in Dresden als Sohn des Finanzrechnungssecretärs K. A. L. S., † am 14. Jan. 1855 ebenda, war Schüler des dortigen Kreuzgymnasiums vom 1. September 1815 bis Ostern 1819 und fand an demselben Gymnasium, nachdem er in Leipzig und Göttingen Philologie studirt und darauf einige Monate in Paris verbracht hatte, eine dauernde Anstellung als Lehrer. Wie er als solcher treffliches geleistet haben soll, so zeichnete er sich auch als Forscher auf dem Gebiete seiner Fachwissenschaft, namentlich durch seine dem älteren Plinius gewidmeten Studien, aus. Was er 1824 aus Paris in einem Briefe an C. A. Böttiger schreibt: „Der Plinius soll eine Aufgabe meines Lebens werden“, erfüllten die nachfolgenden dreißig Jahre durch zwei von ihm bearbeitete Ausgaben der „Historia naturalis“, eine kleinere, die in den Jahren 1831 bis 1836 erschien, und eine große, deren Abschluß in die Zeit unmittelbar vor seinem Tode fällt. Andere gelehrte Arbeiten, die er veröffentlicht hat, sind – von mehreren kleineren Abhandlungen und seiner Mitwirkung bei Herausgabe der nachgelassenen Schriften Böttiger’s abgesehen – eine Ausgabe des Catull (1824), ein „Catalogus artificum Graecorum et Romanorum“ (1827), eine Ausgabe des „Carmen graecum de herbis“ in Choulant’s Macer Floridus (1832) und eine Ausgabe der kleineren, dem Vergil zugeschriebenen Gedichte in Philipp Wagner’s Vergil (1834). Als ihn der Tod seiner Wirksamkeit entriß, war er an dem Gymnasium seiner [330] Vaterstadt kurz zuvor in das Amt des Conrectors aufgerückt. Seinen handschriftlichen Nachlaß erhielt die königl. Bibliothek in Dresden, seine Büchersammlung wurde im September 1855 in Leipzig versteigert.

Sillig’s Briefe an Böttiger (im Besitz der Dresdner Bibliothek). – Programm des Gymnasiums zu Dresden 1855, S. 54 ff.