ADB:Sprengel, Wilhelm

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Artikel „Sprengel, Wilhelm“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 300–301, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sprengel,_Wilhelm&oldid=- (Version vom 1. Mai 2024, 21:49 Uhr UTC)
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Sprengel: Wilhelm S., Arzt und Wundarzt, als Sohn des berühmten Medico-Historikers und Botanikers Kurt S., am 14. Januar 1792 zu Halle geboren, erhielt seine Vorbildung auf dem Gymnasium zu Merseburg und von 1804–1810 auf dem königlichen Pädagogium seiner Vaterstadt. Im letztgenannten Jahre bezog er die Universität seiner Vaterstadt zum Studium der Medicin und beschäftigte sich schon als Student schriftstellerisch, indem er Ludw. Sacco’s Abhandlung „Neue Entdeckungen über die Kuhpocken, die Mauke und die Schafpocken. Mit Vorwort von Curt S.“ (Leipzig 1812 mit 4 Kpfrn.) und Cavolini’s „Abhandlung über die Pflanzenthiere des Mittelmeeres“ (1813) aus dem Italienischen ins Deutsche übersetzte und herausgab. 1813 ging er als Freiwilliger zur Armee und war anfangs in Teplitz und Ratibor als Lazarethchirurg, später als Oberchirurg bei einem Feldlazareth thätig. Als die Armee 1814 nach Frankreich vordrang, erhielt er den Auftrag, das Departement Allier zu bereisen und die in Moulins und Mont-Luçon krank darniederliegenden preußischen Gefangenen zu sammeln und zu verpflegen, 1815 wurde er zum Hauptlazareth nach Düsseldorf, später nach Namur versetzt und dann zum Stabsarzt eines fliegenden Feldlazareths befördert. Am letztgenannten Orte hatte er 1816 [301] das Unglück, in einer fremden Streitsache zufällig am Kopf bedeutend verwundet zu werden, ein Ereigniß, das sein frühes und plötzliches Ableben wahrscheinlich verschuldet hat. – Nach Halle zurückgekehrt, erlangte S. am 20. April 1816 die med. Doctorwürde mit seiner „Animadversiones castrenses“ betitelten Abhandlung, legte 1817 in Berlin die Staatsprüfungen ab, machte eine halbjährige wissenschaftliche Reise nach Wien, wurde 1818 als Garnisons-Stabsarzt in Wittenberg angestellt und folgte 1821 als Nachfolger v. Haselberg’s einem Rufe als Professor der Medicin und Chirurgie an die Universität Greifswald, wo er sich als Arzt und Lehrer großer Beliebtheit erfreute, aber bereits am 18. November 1828 starb. – Am bekanntesten ist S. durch Herausgabe des zweiten Theils zu der von seinem Vater begonnenen „Geschichte der Chirurgie bezw. der chirurgischen Operationen“ (Halle 1819). Außerdem rühren von ihm noch her: „Allgemeine Chirurgie Bd. I. Die Lehre von der Entzündung in den Wunden“ (Halle 1828, neue Ausgabe 1833), sowie die Uebersetzungen von „Ever. Home’s pract. Beobachtungen über die Behandlung der Krankheiten der Vorsteherdrüse“ (1817) und „J. Hennen’s Bemerkungen über einige wichtige Gegenstände aus der Feldwundarznei und über die Einrichtung und Verwaltung der Lazarethe“ (1820) aus dem Englischen.

Vgl. noch Hirsch-Gurlt, Biogr. Lexikon V, 494.