ADB:Stephani, Mathias
Joachim St. Nach vollendeten Rechtsstudien wurde St. Rector in Soldin, sodann Doctor beider Rechte und ordentlicher Professor juris in Greifswald; zuletzt Hofrath am Hofgericht zu Wolgast (unweit Greifswald), wo er gleich seinem Bruder Joachim in sehr vorgerücktem Alter das Zeitliche segnete. St. verband mit seinem Berufe eine ausgedehnte litterarische Thätigkeit. Das Schriftenverzeichniß zählt neben seinen Disputationen gegen 25 größere Werke auf. Die Disputationen veröffentlichte er in zwei Sammelbänden (Greifswald 1604). Viel verbreitet waren Stephani’s „Caroli V. constitutiones publiccorum judiciorum cum jure communi collatae“, welche nach des Verfassers Tod noch mehrere Auflagen erlebten; sie erschienen zuerst Frankfurt 1626, dann Braunschweig 1661, Frankfurt 1670, ebenda 1674, endlich Hannover 1702. – Ferner erwähnen wir: „Quatuor centuriae juris quaestionum“, eine stattliche Sammlung von Rechtsgutachten, auch unter dem Namen: „Quaestiones illustres“ bekannt (Frankfurt 1608 u. 1614. 4°). „Tract. de jurisdictione, qualemcunque habeant omnes Judices“ (ebenda 1611). – „Discursus academici ex jure publico“ etc. 2 Bde. (Rostock 1624–25.) – „Notae ad Pandect. tit. de Verb. Significatione“ (Rostock 1628). – „Tractatus method. de arte juris et ejus principiis“ (Gryph. 1631).
Stephani: Mathias St., Rechtsgelehrter, geboren 1576 zu Pyritz in Hinterpommern, † am 26. August 1646 zu Wolgast; der jüngere Bruder des S. 93 besprochenen- Zedler’s Univ.-Lexikon XXXIX. – Witten. – Jöcher.