ADB:Sternhals, Johannes
[123] das Eisen äußerst verschlagen zeigt, gibt dem Autor Gelegenheit, die alchymistischen, medicinischen und sonstigen Vorzüge und Mängel der beiden Metalle zu entwickeln: auf den Rath der in England wohnenden allerweisesten Jungfrau Natur bringt der Richter eine Versöhnung zu stande. Das Ganze spielt sich vorwiegend in umständlichen Reden ab, die nur sehr vereinzelt durch Anecdoten (z. B. die von Grecourt und Hagedorn behandelte Geschichte vom Hänfling Johannes XXIII.) gewürzt werden: von belebtem Dialog ist keine Rede. Mehr im Titel und der Einkleidung als im eigentlichen Inhalt zeigt Beziehung zu dem Schriftchen Sternhals’ der 1604 zu Leipzig erschienene ‚Uralte Ritter-Krieg‘, den Kopp, Die Alchemie II, 330, als die Vorlage für St. ansieht. Ob mit Recht, würde sich erst durch die Ausgabe Erfurt 1595 entscheiden, die mir bisher nicht zugänglich war.
Sternhals: Johannes St., alchymistischer Schriftsteller des sechzehnten (?) Jahrhunderts, hatte nach der Vorrede seines ‚Ritter-Krieges‘ (Hamburg 1680; Weller, Annalen I, 351 führt einen Druck Erfurt 1595 an) dieses Schriftchen als Priester zu Bamberg nach zwanzigjähriger Beschäftigung mit der Alchymie im J. 1488 verfaßt. Aber der Inhalt und die Sprache widerlegen das Datum, das vielleicht in 1588 zu corrigiren ist, nur stammen die gereimten und sonstigen Beigaben des Druckes von 1680 mindestens theilweise von keinem katholischen Priester, nicht einmal aus dem 16. Jahrhundert her. Wohl aber könnte das eigentliche Büchlein, ein Proceß zwischen Sol und Mars vor dem Richterstuhle des Mercur, jenes Alter haben. Der Proceß, der das Gold sinnlos hochmüthig,