Zum Inhalt springen

ADB:Sträter, August

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sträter, August“ von Hermann Arthur Lier in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 55 (1910), S. 633, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Str%C3%A4ter,_August&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 06:54 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Stimmer, Tobias
Nächster>>>
Stübel, Alfred
Band 55 (1910), S. 633 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
August Sträter in der Wikipedia
August Sträter in Wikidata
GND-Nummer 138558515
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|55|633|633|Sträter, August|Hermann Arthur Lier|ADB:Sträter, August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=138558515}}    

Sträter *): August St., praktischer Arzt und Kupferstichsammler, wurde als Glied einer begüterten Kaufmannsfamilie am 13. Juni 1810 zu Rheine in Westfalen geboren, wandte sich jedoch dem Berufe des Arztes zu und studirte zu diesem Zweck in Bonn und Heidelberg. Da er sich jedoch wegen seiner Betheiligung an den burschenschaftlichen Bestrebungen von einem politischen Proceß bedroht sah, flüchtete er 1832 ins Ausland und setzte sein Fachstudium an den Kliniken in Paris, Wien, London und Amsterdam fort. Nach seiner Begnadigung im J. 1838 ließ er sich in Aachen nieder, wo er bis zu seinem am 13. Februar 1897 erfolgten Tode als praktischer Arzt thätig war. Schon während seiner Studienzeit hatte er zwei Reisen nach Italien unternommen, um seine Kenntnisse auf dem Gebiete der bildenden Kunst zu erweitern und zu vertiefen. In den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts fing er an, Kupferstiche zu sammeln, vor allem die Radirungen der großen Niederländer des 17. Jahrhunderts. Er besaß z. B. einen großen Theil des Werks von Rembrandt, vollständig dasjenige Ostade’s, Both’s und Everdingen’s, und zwar in meist gut erhaltenen, frühen Drucken. Daneben sammelte er auch die deutschen, italienischen, französischen und die älteren niederländischen Stecher. Seine Schätze zeigte er gern gleichgesinnten Kunstfreunden vor, die er durch sein gutes Gedächtniß in Staunen zu setzen pflegte. Er war einer der letzten Vertreter der privaten Kupferstichsammler und in seiner Art ein echter Geistesaristokrat.

Kunstchronik. N. F., 8. Jahrg. Leipzig 1897, Sp. 369–372.

*) Zu Bd. LIV, S. 609.