Zum Inhalt springen

ADB:Troll, Konrad

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Troll, Konrad“ von Otto Hunziker in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 635–636, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Troll,_Konrad&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 23:56 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 38 (1894), S. 635–636 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Conrad Troll in der Wikipedia
Johann Conrad Troll in Wikidata
GND-Nummer 117454184
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|38|635|636|Troll, Konrad|Otto Hunziker|ADB:Troll, Konrad}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117454184}}    

Troll: Konrad T., von Winterthur, geb. am 23. Mai 1783 in Gottlieben bei Constanz, verlebte seine Jugendzeit in Dürftigkeit, studirte 1802–1805 in Zürich Theologie und wirkte seit 1806 als Lehrer in seiner Vaterstadt Winterthur. Die Reorganisation des Winterthurer Schulwesens 1819 ist im wesentlichen sein Werk; als Rector trat er nun an die Spitze desselben; in den dreißiger Jahren war er auch eine Zeit lang Mitglied des kantonalen Erziehungsrathes neben M. Hirzel, Th. Scherr, Hs. Georg Nägeli u. s. w.; ein vorzüglicher Schulmann, der ebensowol durch pädagogische Einsicht und Begeisterung für Jugendbildung, als durch seinen Unterricht in den classischen Sprachen anregend wirkte; daneben in den mannichfaltigsten Gebieten des öffentlichen Lebens uneigennützige Mitarbeit leistete. Außer mehreren pädagogischen Abhandlungen und Reden hat er in seiner „Geschichte der Stadt Winterthur, nach Urkunden bearbeitet“ (8 Theile 8° Winterthur 1840–1850) ein bleibendes Denkmal seines gewissenhaften Fleißes wie seiner originellen Persönlichkeit hinterlassen. Troll’s Amtsjubiläum, das zugleich den Abschluß seiner Lehrthätigkeit bildete (1856), führte (unter seiner eigenen Leitung) zur Gründung eines städtischen Stipendienfonds. Seine Gesinnung als Schulmann charakterisirt das schöne Wort: „der Lehrer ziehe seinen Schulmeisterrock nie aus; es ist ein Ehrenrock; und der Staub und die Schweißtropfen, die an ihm haften, sind Ehrenzeichen, [636] sauer verdient und mehr werth als Ordenssterne. Ist der Beruf als Lehrer auch mühselig, so ist er doch selig in seiner Mühe.“ – Der Wunsch, der in seinem Ausspruch liegt: „Ich kenne kein größeres Unglück als sich selbst überleben; das wende Gott in Gnaden!“ hat sich an ihm selbst erfüllt; noch im Besitze voller geistiger Frische ist T. am 7. März 1858 gestorben.

U. Ernst, Rector Troll in Winterthur; Separaturabdruck aus der Sonntagspost des Landboten. Winterthur 1886.