ADB:Ungeschick, Peter

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Artikel „Ungeschick, Peter“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 303, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ungeschick,_Peter&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 09:43 Uhr UTC)
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Ungeschick: Peter U., Astronom, geboren am 3. Juli 1760 zu Hesperange im Großherzogthum Luxemburg, † ebenda im November 1790. Der junge U. trat nach absolvirten Schulstudien 1779 in den Orden der Lazaristen, welchen damals das höhere Unterrichtswesen in Kurpfalz (unter Karl Theodor) anvertraut war. Sehr bald wurde er zum kurfürstlichen Astronomen ernannt und hatte als solcher die Sternwarte in Mannheim zu leiten. Um sich für diesen Beruf die nöthige Vorbildung zu holen, bereiste U. Frankreich und England. In Paris verweilte er während der ersten Hälfte des Jahres 1790 in intimem Verkehr mit den beiden Lalande, welche damals auf der Sternwarte der Militärschule die Arbeiten für ihren Katalog von 8000 Cirkumpolarsternen ausführten. U. stand ihnen bei den entsprechenden Beobachtungen und Reductionen treu zur Seite, während er nebenher auch Finsternisse, Meridiandurchgänge von Planeten und die Elemente eines von Karoline Herschel entdeckten Planeten berechnete. Von Paris aus ging U. nach London, wo er, mit Maskelyne, Ramsden und William Herschel in nähere Beziehungen tretend, für das Mannheimer Observatorium ein Aequatorialinstrument anfertigen ließ. Auf der Heimreise besuchte U. alsdann seine Familie im Luxemburgischen, erlag aber hier einer Epidemie, welche damals viele Opfer forderte. Seinem Charakter wie seiner Arbeitskraft stellt der ältere Lalande ein höchst vortheilhaftes Zeugniß aus.

J. Lalande, Bibliographie astronomique avec l’histoire de l’astronomie depuis 1781 jusqu’ à 1802. Paris 1803, S. 701.