ADB:Virginius, Andreas (Theologe)

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Artikel „Virginius, Andreas (Theologe)“ von Arend Buchholtz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 14, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Virginius,_Andreas_(Theologe)&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 13:42 Uhr UTC)
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Virginius: Andreas V. der Aeltere, Theologe, aus altadliger pommerscher Familie, geboren am 9. November 1596 auf dem väterlichen Erbgut Schwessien in Pommern, erhielt seine Schulbildung in Stargard und Stettin, studirte in Rostock, wo er zum Magister der Philosophie promovirte und philosophische Vorlesungen hielt, später auch Licentiat der Theologie wurde. Eine Zeit lang war er in Greifswald, dann in Königsberg Adjunct der philosophischen Facultät. 1626 wurde er Prediger zu Garz in Pommern und Propst der garzer Diöcese. Im J. 1630 hielt er sich in Wittenberg und Leipzig auf in regem Verkehr mit den dortigen Theologen. Gustav Adolf, der ihn in Stettin kennen lernte, berief ihn zum Professor der Theologie an die von ihm begründete Universität Dorpat. V. war Zeuge der feierlichen Eröffnung der Universität im J. 1631, war Prorector, als Jakob Skytte Rector war, und bekleidete mehrmals selbst das Rectorat und das Decanat der theologischen Facultät. In den Jahren 1650–1656 war V. Vicesuperintendent von Livland und Mitglied des Oberconsistoriums. Der Einfall der Russen unter Alexei Michailowitsch vertrieb ihn 1656 nach Reval, und die Pest von da nach Stockholm. Hier erhielt er 1658 von König Karl X. Gustav seine Ernennung zum Bischof von Esthland und vom Erzbischof Joh. Lenaeus in Upsala die Weihe zu diesem Amt, das er bis an seinen Tod, 20. December 1664, innegehabt hat. V. war einer der fruchtbarsten theologischen Schriftsteller seiner Zeit; er hat mehr als 180 theologische und philosophische Disputationen herausgegeben. Ein kleiner Theil davon ist gesammelt erschienen unter dem Titel: „Manipulus disputationum theologicarum“ (Dorpati 1635). Sommelius und Recke-Napiersky zählen seine Schriften, wenn auch nicht ganz vollständig, auf.