ADB:Volkert, Franz
Wenzel Müller Capellmeister. In dieser Stellung schrieb er die Musik zu einer wahren Unzahl von Possen Gleich’s, Meisl’s u. A. und von Pantomimen. Erhalten ist nur äußerst wenig: Zwei Trios für Clavier, Violine und Cello (op. 1 und 5), 2 Hefte Orgelpraeludien (op. 20), von seinen Theatercompositionen soll nach Wurzbach die Musik zu Gleich’s Eheteufel auf Reisen im Stich erschienen sein, einige Nummern aus Meisl’s Gespenst auf der Bastei, und aus dem wilden Mann im Prater stehen in einer Sammlung komischer Theatergesänge, das Archiv des [236] Musikvereins bewahrt handschriftlich einige Lieder und die Musik zu 2 Pantomimen: Hampel’s Zauberpyramiden und Rainola’s Zauberschere. Als Dramatiker versuchte er sich mit einer von ihm auch componirten Zauberoper: „Die Abenteuer auf der Schlangenburg“, die am 25. Juni 1814 im Leopoldstädter Theater in Scene ging. Die Theaterzeitung lobt das Stück, das in dem Aufgeben von Räthseln an die Turandot erinnert, und hebt die komischen Figuren, besonders den kleinen Genius Bagatellerl hervor. Einige Jahre später wurde das Stück im Josephstädter Theater (30. August 1818) wieder aufgenommen, höchst überflüssiger Weise, wie die Theaterzeitung versichert, und fiel gänzlich ab.
Volkert: Franz V., Tonsetzer und dramatischer Dichter, geboren bei Bunzlau am 2. Februar 1767, † zu Wien am 22. März 1845. Er ist der Sohn eines Schullehrers, erhielt schon zu Hause, dann in Prag gründlichen Musikuntericht; nachdem er daselbst kurze Zeit als Chorist an der italienischen Oper gewirkt, kam er 1790 als Organist nach Königgrätz, neben vielen kirchlichen Compositionen beginnt er schon damals für herumziehende Theatergesellschaften Einlagen und Couplets zu componiren. 1810 taucht er als Organist in Wien auf, 1821 ist er am Leopoldstädter Theater neben- Wurzbach 51, 251–253.