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ADB:Wasserfuhr, August Ferdinand

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Artikel „Wasserfuhr, August Ferdinand“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 234–235, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wasserfuhr,_August_Ferdinand&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 16:20 Uhr UTC)
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Wasserfuhr: August Ferdinand W., preußischer Militärarzt, wurde als Sohn eines Apothekers zu Tapiau in Ostpreußen am 24. Februar 1787 geboren. Er besuchte seit 1805 das Collegium medico-chirurgicum in Berlin, war nach Beendigung seiner Studien Compagniechirurg in Rastenburg und Pillau, 1812 in Potsdam, begleitete 1813 mit seinem Regiment den König Friedrich Wilhelm III. nach Breslau, machte den Befreiungskrieg von 1813/14 mit und benutzte seine Theilnahme am Einzuge in Paris zum Besuch der dortigen Hospitäler. 1815 beim Wiederausbruch des Krieges wurde er zum Stabschirurgus eines fliegenden Feldlazarethes ernannt, 1816 zum Pensionärchirurgus des Invalidenhauses zu Berlin. Eine in dieser Zeit veröffentlichte Schrift, die erste Frucht seiner litterarischen Studien, betitelt: „Kritik des Werkes von Herrn Dr. Bischoff: Ueber das Heilwesen der deutschen Heere“ (Berlin 1816) enthielt eine energische Widerlegung der von Bischoff geäußerten Ansichten und bewirkte eine glänzende Rehabilitirung der von diesem angegriffenen preußischen Militärärzte. Nach zurückgelegter med.-chirurgischer Staatsprüfung wurde W. 1817 Regimentsarzt, erlangte in demselben Jahre in Halle die med. Doctorwürde, wurde darauf nach Thionville und später nach Coblenz versetzt – hier publicirte er 1820 die Schrift: „Beitrag für die Reform der Königl. Preuß. Militär-Medicinalverfassung“ – und war zuletzt als General-Divisionsarzt in Stettin thätig, wo er seinen ständigen Wohnsitz hatte. 1848 machte er den ganzen schleswig-holsteinschen Feldzug in Wrangel’s Hauptquartier mit, erhielt nach der Revolution die Leitung des Militär-Medicinalwesens in den Marken, war dann vorübergehend (während der Mobilmachung 1850) noch einmal in Berlin und nahm 1851 seinen Abschied. Nach wiederholten Gichtanfällen und allmählich immer zunehmender Erblindung starb W., 81 Jahre alt, am 27. Juni 1867. Er hat sich um die Entwicklung des preußischen Militär-Medicinalwesens durch eine Reihe von diesen Gegenstand betreffenden litterarischen Arbeiten sehr verdient gemacht. So schrieb er außer den oben genannten Abhandlungen noch: „Gutachtliche Aeußerung über einige Gegenstände der preußischen Medicinalverfassung“ (1837), worin er einige von Rust, dem damaligen Leiter des preußischen Medicinalwesens, geschaffene Einrichtungen abfällig beurtheilte. Diese Schrift erregte großes Aufsehen. Erwähnenswerth sind noch seine „Beiträge für Militär-Heilpflege im Kriege und [235] im Frieden“ (Erlangen 1857). Außerdem lieferte W. noch eine Reihe von Journalaufsätzen für Rust’s Magazin über Gegenstände aus dem Gebiet der Chirurgie. – Ein Sohn Wasserfuhr’s ist der bekannte, noch jetzt zu Berlin lebende, ehemalige elsaß-lothringische Ministerialrath und Generalarzt a. D. Hermannn W.

Biogr. Lex. VI, 199.