ADB:Wedel, Lupold von

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Artikel „Wedel, Lupold von“ von Max Bär in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 41 (1896), S. 413–414, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wedel,_Lupold_von&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 18:55 Uhr UTC)
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Wedel: Lupold v. W., auf Kremzow in Pommern gesessen, wurde am 25. Januar 1544 auf dem väterlichen Rittersitze Kremzow geboren. Sein Vater war Kurt v. W., seine Mutter, des Vaters zweite Frau, Anna v. Borcke. Nach dem Tode des Vaters im J. 1552 besuchte der Knabe kurze Zeit die Schule zu Stargard, nahm dann aber, der Sitte der Zeit folgend, Pagendienste und bereiste mit seinem Herrn, einem Grafen Volrad von Mansfeld, die meisten Theile von Deutschland. Hier wird der Grund gelegt sein zu seinem späteren steten Drange, auf Kriegszügen und Reisen Länder und Völker kennen zu lernen. So entstand seine Theilnahme an dem Feldzuge in Ungarn im J. 1566, an den Hugenottenkriegen in Frankreich 1575 und 1591, am Kölnischen Kriege und an dem Straßburger Bischofskriege 1583/84 und 1592/93; so entstanden ferner seine Reisen nach dem heiligen Lande, Aegypten, Italien, Spanien, Portugal und England. Ueber alle diese Kriegserlebnisse und Reisen hat W. eine genaue Beschreibung verfaßt, welche namentlich in Ansehung des zweiten Krieges in Frankreich und des Straßburger Krieges von geschichtlichem Werthe ist. Culturgeschichtlich ist besonders die Darstellung seiner englischen Reise beachtenswerth, [414] nicht weniger auch die Aufzeichnungen über seinen Aufenthalt in Franken und in Karlsbad. Die Zeit seiner Kriegszüge und Reisen umfaßt die Jahre 1561–1606. In höherem Lebensalter hat W. geheirathet: Anna v. Eickstedt, die Tochter des pommerschen Kanzlers Valentin v. E. (siehe A. D. B. V, 746). Ende Juni 1615 ist er gestorben.

Bär, Lupold v. Wedel’s Beschreibung seiner Reisen und Kriegserlebnisse. Stettin 1895. Die Reise nach England hat v. Bülow in englischer Uebersetzung herausgegeben in den Transactions of the Royal historical society, N. S. VI.