ADB:Weißenbach, Joseph Anton
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Weißenbach: Joseph Anton W., Jesuit, geboren am 15. October 1734 zu Bremgarten in der Schweiz, † am 11. April 1801 zu Zurzach. Er wirkte als Professor der Theologie im Collegium zu Luzern, dann als Prediger zu Dillingen. Nach der Aufhebung des Ordens wurde er Kanonikus zu Zurzach im Kanton Aargau. Er war einer der fruchtbarsten Schriftsteller aus der letzten Periode des Jesuitenordens; bei de Backer sind 71 Schriften von ihm verzeichnet. Einige lateinische Schriften können zu der wissenschaftlich-theologischen Litteratur gezählt werden: „Nova forma theologiae biblicae his temporibus accommodata“ (1785, 3 Bde.); „De optimis interpretibus divinorum librorum“ (1783); „Loci patrum illustres ad pleraque capita divinorum librorum“ (1784); „De eloquentia s. scripturae ll. 4“ (1789, 2 Bde.); „De eloquentia patrum ll. 13“ (1775, 9 Bde.); „De arte critica ac maxime illa, quae doctrinam, traditionem, disciplinam, historiam Ecclesiae retractat“ (1794). Die meisten Schriften von W. sind einer derben Polemik gegen die „Aufklärung“ gewidmet und reihen sich den Schriften der Exjesuiten von St. Salvator in Augsburg an, mit denen W. in engen Beziehungen stand: „Die kürzeste und leichteste Art, einen Freigeist umzuschaffen“ (1779); „Die Vorboten des neuen Heidenthums und die Anstalten, die dazu vorgekehrt worden sind“ (1782, 2 Bde.); „Der letzte Vorbot des neuen Heidenthums, Horus“ (1784); „Kritisches Verzeichniß der besten Schriften, welche in verschiedenen Sprachen zum Beweise und zur Vertheidigung der Religion herausgekommen sind“ (1784); „Von den Mißbräuchen beim Mariendienst und was da abzuschaffen, einzuschränken oder zu behalten sei. Ein Handbuch wider die Glaubensfeger“ (1786, 2 Bde.); „Ist des Recensirens, Fegens, Murrens noch kein Ende? Den deutschen Jakobinern gewidmet“ (1793). Vom Juli 1787 bis August 1796 gab W. anonym eine periodische Schrift derselben Tendenz heraus: „Kritik über gewisse Kritiker, Recensenten und Broschürenmacher“.
- Hurter, Nomenclator III, 590. – Allg. deutsche Bibliothek 66, 237; 71, 456. – Nürnberger Literaturblatt 1802, S. 49.