ADB:Wernich, Albrecht Ludwig Agathon

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Wernich, Albrecht Ludwig Agathon“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 55 (1910), S. 53, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Wernich,_Albrecht_Ludwig_Agathon&oldid=- (Version vom 16. April 2024, 13:03 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Wernher (Priester)
Nächster>>>
Wessely, Joseph
Band 55 (1910), S. 53 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Albrecht Ludwig Agathon Wernich in der Wikipedia
Albrecht Ludwig Agathon Wernich in Wikidata
GND-Nummer 117572721
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|55|53|53|Wernich, Albrecht Ludwig Agathon|Julius Pagel|ADB:Wernich, Albrecht Ludwig Agathon}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117572721}}    

Wernich: Albrecht Ludwig Agathon W., zuletzt Medicinalbeamter in Berlin, geboren am 15. Juli 1843 zu Elbing, genoß seine medicinische Ausbildung in Königsberg (v. Recklinghausen, Leyden, Spiegelberg) bis 1867, dem Jahre der Promotion. Auf einer Studienreise nach Prag, München, Leipzig, Berlin legte er in Berlin 1868 die Approbationsprüfung ab und ließ sich als Assistenzarzt am dortigen Elisabeth-Krankenhause nieder. Aus dem deutsch-französischen Feldzuge zurückgekehrt, habilitirte er sich an der Berliner Universität für Geburtshülfe und Gynäkologie und folgte 1874 einem Rufe für dieses Fach und innere Klinik an die japanische medcinisch-chirurgische Akademie in Tokio (Yeddo). Schon auf der Heimreise (1877) wandte er sich epidemiologischen und hygienischen Forschungen zu, habilitirte sich zum zweiten Male in Berlin für specielle Pathologie und Therapie und war die nächsten vier Jahre vorwiegend lehrend und schriftstellerisch thätig. 1881 wurde er zum Bezirksphysikus in Berlin ernannt, 1884 als Regierungs- und Medicinalrath nach Köslin, 1891 in gleicher Eigenschaft an das Polizeipräsidium von Berlin versetzt, wo er am 19. Mai 1896 an Diabetes starb. W. gehört zu den rührigsten und um die Hygiene und Epidemiographie wohlverdientesten deutschen Medicinalbeamten. Von seinen Leistungen geben die Titel der nachfolgenden monographischen Publicationen ein Bild: „Einige Versuchsreihen über das Mutterkorn“ (Berlin 1874); „Geographisch-medicinische Studien nach den Erlebnissen einer Reise um die Erde“ (ebd. 1878); „Klinische Untersuchungen über die japanische Varietät der Beriberi-Krankheit“ (ebd. 1878 und Virchow’s Archiv); „Die Entwicklung der organisirten Krankheitsgifte“ (ebd. 1880); „Die Medicin der Gegenwart“ (ebd. 1881); „Desinfectionslehre“ (Wien und Leipzig 1880; 2. Auflage 1882); „Der Abdominaltyphus, Untersuchung über sein Wesen, seine Tödtlichkeit und seine Bekämpfung“ (Berlin 1882); „Generalbericht über das Sanitäts- und Medicinalwesen Berlins“ (ebd. 1883), später „des Regirungsbezirks Köslin“ (Kolberg 1887); „Lehrbuch für Heildiener“ (1884; 2. Aufl. 1887); „Zusammenstellung der giltigen Medicinalgesetze Preußens“ (Berlin 1887). Auch hat er das von A. Hirsch herausgegebene „Biographische Lexikon“ bis zum Buchstaben F redigirt.

Vgl. Biographisches Lexikon, herausgegeben von J. Pagel, S. 1838.