Zum Inhalt springen

ADB:Zeibich, Christoph Heinrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Zeibich, Christoph Heinrich“ von Paul Bahlmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 44 (1898), S. 778–779, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Zeibich,_Christoph_Heinrich&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 01:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Zehnmarck, Ludwig
Band 44 (1898), S. 778–779 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Christoph Heinrich Zeibich in der Wikipedia
Christoph Heinrich Zeibich in Wikidata
GND-Nummer 124687261
Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|44|778|779|Zeibich, Christoph Heinrich|Paul Bahlmann|ADB:Zeibich, Christoph Heinrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=124687261}}    

Zeibich: Christoph Heinrich Z., geboren am 28. Juni 1677 zu Mölbis bei Leipzig, erhielt seinen ersten Unterricht im Hause der Frau v. Zehmen in Zeitz und durch Privatlehrer. Nachdem er dann von 1692 bis 1696 das Gymnasium zu Altenburg besucht, beabsichtigte er die Universität Leipzig zu beziehen, ging aber, als er bei einem Brande in Brandis seine ganze Habe verloren und von dem Kammerherrn v. Bodenhausen auf Brandis ein Stipendium von 300 fl. auf sechs Jahre für Wittenberg erhalten hatte, nach letzterem Orte. Die große Gunst, die ihm seine Lehrer, besonders Röhrensee († 16. Mai 1706), und verschiedene hochgestellte Persönlichkeiten, die ihm u. A. auch Stipendien verschafften, bezeigten, bewog ihn, in Wittenberg zu bleiben und sich dort 1699 zu habilitiren. Erst 1706, als seine Schüler sich wegen des Einfalls der Schweden in Sachsen zerstreuten, verließ er nach Erlangung der theologischen Licentiatenwürde die ihm lieb gewordene Stadt, um das von den Grafen Solms-Baruth ihm übertragene Amt als Pastor und Superintendent in Baruth zu übernehmen. Im Herbst 1711 siedelte er in gleicher Eigenschaft nach Eilenburg über, wo ihm sein Wirkungskreis derart zusagte, daß er vier ihm zugedachte Berufungen, trotzdem sie ihm „mehrere Ehre und irdischen Nutzen“ versprachen, ausschlug; endlich aber ging er doch im J. 1724 als „Fürstlich Sächsischer Oberhofprediger, Beichtvater, Ober-Consistorial- und Kirchenrath, auch Generalsuperintendent“ nach Weimar. Von Januar 1729 bis Ende 1731 war er Superintendent und Consistorial-Assessor in Merseburg, nachher Professor der Theologie, Propst zu Allerheiligen und Consistorial-Assessor in Wittenberg. Hier, wo er seine Thätigkeit begonnen, beschloß er dieselbe auch am 24. Juni 1748; [779] vier Tage später wurde sein Leichnam in der Schloß- und Universitätskirche beigesetzt. Seine äußerst zahlreichen Schriften, über die auch Z. in seiner Selbstbiographie (Z., historische Lebensbeschreibungen der Stiffts-Superintendenten in Merseburg. Leipzig 1732, S. 250–272) berichtet, sind vollständig in Zedler’s Universal-Lexicon LXI, 1749, S. 529–543 verzeichnet. Die Masse der deutschen und lateinischen theologischen Schriften und Abhandlungen dürfte heute kein Interesse mehr haben. Seine erste Stellung in Baruth gab ihm Anlaß zu den „Genealogischen Tabellen über das gräfliche Haus zu Solms.“ Für die Hymnologie hat sein „Baruthisches nachmals Eilenburgisches Gesang- und Gebetbuch“ Interesse, vielleicht auch „die Passion, wie sie in Baruth mit beweglicher Musik gesungen ward“. Von Werth ist noch seine „Weimarische Catechismus-Historie“. Bei Zedler befinden sich auch kurze Nachrichten über Zeibich’s acht Kinder, die seiner 1713 mit Dorothea Elisabeth Wächtler, der einzigen Tochter eines vornehmen Dresdner Rechtsgelehrten (s. A. D. B. XL, 442) eingegangenen Ehe entstammten.