ADB:Zink, Paul Christian
Fehling’s Leitung zum Maler ausbildete. Da sein Bruder Christian Friedrich in London als Emailmaler lohnende Beschäftigung gefunden hatte, entschloß er sich, gleichfalls nach England überzusiedeln. Doch scheint er nur kurze Zeit in London geblieben und von dort nach Wien gegangen zu sein, wo er Schüler der dortigen Akademie wurde. Ungefähr in den Jahren 1721–1722 eröffnete er in seiner Wohnung in Leipzig eine förmliche kleine Kunstakademie nach Dresdener und Wiener Muster, zu deren Besuche seit Anfang sich ungefähr zwanzig junge Leute zusammenfanden. Der Zulauf ließ jedoch von Jahr zu Jahr so ab, daß Z. sich genöthigt sah, seine Kunstsammlungen zu veräußern und einen Handel mit englischen Stahlwaaren zu eröffnen. Sein Geschäft befand sich in Auerbach’s Hof und wurde von den Zeitgenossen als etwas in seiner Art Einziges gerühmt. Im J. 1756 hatte Z. das Unglück, in einer Nacht plötzlich die Sehkraft zu verlieren. Dadurch gingen seine Verhältnisse wieder zurück. Er starb hochbetagt als Almosenempfänger im J. 1770. Das Bildniß des Künstlers, im J. 1755 von Lisiewsky gemalt, das der Rath der Stadt einst auf die dortige Stadtbibliothek stiftete, befindet sich heute im städtischen Museum. – Die Töchter Zink’s, namentlich die älteste, Christiane Charlotte, standen in dem Rufe, ausgezeichnete Stickerinnen zu sein. Am Johannistage 1753 stiftete Z. eine vollständige Altar- und Kanzelbekleidung für die Johanniskirche, die seine Töchter nach seiner Vorzeichnung auf weißem Gros de Tour ausgeführt hatten, und die noch heute als Erinnerung an den Zeichenmeister in der Kirche aufbewahrt wird.
Zink: Paul Christian Z., Maler und Kupferstecher, wurde im J. 1684 zu Dresden geboren. Er begann als Lehrling eines Goldschmiedes, bei dem er sich zugleich im Kupferstechen und Aetzen geübt haben soll. Dann besuchte er die im J. 1705 begründete Dresdener Kunstakademie, an der er sich unter- Vgl. G. K. Nagler, Neues allg. Künstler-Lexikon XXII, 302. München 1852. – G. W. Geyser, Geschichte der Malerei in Leipzig, S. 58–60. Leipzig 1858. – G. Wustmann, Aus Leipzigs Vergangenheit, S. 184–186. Leipzig 1885.