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Abconterfeytung vnd Erklerung des Cleuischen Ritters S. Jörgens

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Textdaten
Autor: unbekannt
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Titel: Abconterfeytung vnd Erklerung des Cleuischen Ritters S. Jörgens
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Erscheinungsdatum: 1614
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Quelle: im VD17 unter der Nummer 23:675171Y
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Abconterfeytung vnd Erklerung des Cleu.schen Ritters S. Jörgens.


[Links] AVS Cleuschem Landt newlicher Zeit /
     Erschollen ist ein Gschrey fast weit /
Ein Jungfraw edel / schön / vnd zart /
     Mit Dienstbarkeit vnd Schrecken hart /
Bekümmert / führt ein grosse Klag /
     Hilff Gott / sprach sie / was fur ein Plag /
Was für ein Angst / was fur ein Noth /
     Trifft mich ietzundt? O Trewer Gott /
Der Feinde Zorn ist gar zu groß /
     So bin ich Freundt vnd Vatterloß /
Ein armer Wayß / des Vetter werth /
     Bedrauwt zu würgen mit dem Schwerth /
Hab Ich mit Sunden mannigfalt /
     Verschuldt / das ich so werd bezalt /
So leid ichs billich mit Gedult /
     Vielleicht hilfft mihr Sanct Jörgens huldt /
Bald als die Jungfraw dieses sprach /
     Erzeiget sich ein rother Drach /
Der war stoltz / brechtig / vngehewr /
     Sein Augen brandten wie ein Fewr /
Wo ehr hingieng / da spey Er auß /
     Blaw gifftig Fewr mit großem Grauß /
Vor ihm erschrack die Jungfraw gut /
     Als vor eim Wolff ein Schäfflein thut /
[Mitte] Sie fiel zur Erd / bald redt sie an /
     Das Thier mit worten wie ein Lam /
Warumb wiltu Rebellisch sein /
     Vnd streiten widern Ghorsam mein /
Da ich doch sitz im Tempel werth /
     Vnd als ein Gott hoch würd geehrt /
Von Keysern / Könign / Fursten vnd Herrn /
     Bedenck dich recht / halt mich in Ehrn /
Wo du nicht volgest sölcher Gestalt /
     So wiß / dein Straff wirdt kommen baldt /
Die Jungfraw dorfft antworten nicht /
     Sie sach das alles war gericht /
Zum Vndergang vnd Dienstbarkeit /
     Wo jhr nich kehm zuhülff bey Zeit /
Nechst Gott / Sant Jörg ein Ritter gut /
     Geborn von jhrem Stam vnd Blut /
Bald kam daher ein Junger Herr /
     Geziert als obs ein Spanier wer /
Sein glantz strekt sich in ferne Landt /
     Bracht jhm zu weg groß Hilff zuhand
Er richt sein gang stracks zu dem Thier /
     Sprach zur Jungfrawn / was machstu hier /
Du vngetrew schnöd Vnderthan?
     Kenst den nicht der dir gstorben an?
[Rechts] Fürchst nicht der Spanier große Macht?
     Der Weßler zustand recht betracht /
Hab acht / welchs Reich ohn Fürsten ist /
     Mag nicht bestehn fürs Feindes List /
Sie sprach / vons Admiranten Zeit /
     Bißher / ist mihr viel hertzen Leid /
Gefüget zu von diesem Thier /
     Ich hoff Gott werd bald helffen mihr /
Als man nuu fieng zu bauwen an /
     Ein Thurn / gleich dem von Babylon /
Vnd jeder sich bemühet sehr /
     Dem Thier zu leisten Forcht vnd Ehr /
Ein Junger Ritter ließ sich sehn /
     Der wolt dieß Thier mit Kampff bestehn /
Ob wohl / sprach ehr / diß grawsam Thier /
     Mit großem Zorn zusetzet dir /
Wil jchs doch greiffen an getröst /
     Vnd helffen das du werst erlöst /
Die wahre Kirch / vnd Christi Wort /
     Wil schutzen Ich an diesem Ort /
Drumb trit heran / dich meiner wehr /
     Ergreiff himit sen Schildt vnd Speer /
Des frewet sich die Jungfraw fein /
     Vnd hofft sie wed erlöset sein.