Aerztliche Mission (Die Gartenlaube 1899/6)

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Textdaten
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Titel: Aerztliche Mission
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 6, S. 196
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
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Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Bedarf an Ärzten in Kolonien
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[196] Aerztliche Mission. Eine der wichtigsten kolonialen Aufgaben besteht in der Hebung der Naturvölker zu einer höheren Stufe der Kultur und Gesittung. Neben dem Kaufmann und Pflanzer wirken darum in den Kolonien auch Schullehrer und Missionäre. Als ein weiterer Träger und Förderer der Kultur gilt der Arzt. Die Heidenvölker in Asien und Afrika tragen die Krankheitsnot besonders schwer, denn die eingeborenen Medizinmänner, Priester und Zauberer vermögen ihnen nicht zu helfen und quälen sie zumeist durch ihre abergläubischen und oft grausamen Kuren. Da kann ein wirklicher Arzt, der in einer Mission wirkt, das Los vieler Unglücklichen mildern. In England haben schon vor 58 Jahren die herzerschütternden Schilderungen des amerikanischen Arztes Dr. Parker, der in China wirkte, den Sinn für die ärztliche Mission geweckt, und es stehen zur Zeit über 500 Missionsärzte und Missionsärztinnen aus England und Amerika in der Arbeit. Deutschland ist auf diesem Gebiet noch weit zurück, denn es entfallen auf alle deutschen Missionsgesellschaften nur 12 Missionsärzte. Es ist darum gewiß als eine zeitgemäße Erscheinung zu begrüßen, daß in jüngster Zeit ein deutscher Verein für ärztliche Mission ins Leben getreten ist. Sein Geschäftsführer ist der auf eine 21jährige Thätigkeit in Indien zurückblickende Dr. med. Liebendörfer in Stuttgart. Dieser Verein hat sich die Aufgabe gestellt, vor allem der Basler Missionsgesellschaft und in zweiter Linie auch anderen deutschen Missionsgesellschaften zu dienen, das Interesse für ärztliche Mission zu fördern und zu wecken und über Fortschritte auf dem Gebiete der Tropenmedizin und Tropenhygieine zu berichten. Der Verein sammelt ferner Geldmittel, um Missionsärzte auszurüsten und auszusenden und Spitäler in den Missionsgebieten zu bauen. Am dringendsten wird ein Missionsarzt für unser deutsches Schutzgebiet Kamerun begehrt, wo in Bonaku, im Centrum der Mission, auch ein kleines Krankenhaus gebaut werden sollte. Hoffentlich werden dem Vereine reichliche Spenden zufließen, damit das menschenfreundliche Ziel erreicht werde!