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Textdaten
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Autor: |
Rainer Maria Rilke
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Illustrator: |
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Titel: |
Allerseelen
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Untertitel: |
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aus: |
Larenopfer. In: Sämtliche Werke, Band I, S. 24–25.
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Herausgeber: |
Rilke-Archiv in Verbindung mit Ruth Sieber-Rilke, besorgt durch Ernst Zinn
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Auflage: |
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Entstehungsdatum: |
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Erscheinungsdatum: |
1955
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Verlag: |
Insel-Verlag
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Drucker: |
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Erscheinungsort: |
Frankfurt am Main
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Übersetzer: |
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Originaltitel: |
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Originalsubtitel: |
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Originalherkunft: |
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Quelle: |
Commons
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Kurzbeschreibung: |
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Erstdruck 1895
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Bild
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Bearbeitungsstand
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fertig
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[24] ALLERSEELEN
I
Rings liegt der Tag von Allerseelen
voll Wehmut und voll Blütenduft,
und hundert bunte Lichter schwelen
vom Feld des Friedens in die Luft.
5
Sie senden Palmen heut und Rosen;
der Gärtner ordnet sie mit Sinn –
und kehrt zum Eck der Glaubenslosen
die alten, welken Blumen hin.
II
»Jetzt beten, Willy, – und nicht reden!«
10
Mit großem Aug gehorcht der Knab.
Der Vater legt den Kranz Reseden
auf seines armen Weibes Grab.
»Die Mutter schläft hier! Mach ein Kreuz nun!«
Klein-Willy sieht empor und macht
15
wie ihm befohlen. Ach, ihn reuts nun,
daß er am Weg heraus gelacht!
Es sticht im Auge ihn – wie Weinen …
Dann gehn sie heimwärts durch die Nacht;
ganz ernst und stumm. Da lockt den Kleinen
20
beim Ausgang jäh der Buden Pracht.
[25] Es blinkt durch den Novembernebel
herüber lichtbeglänzter Tand;
er sieht dort Pferdchen, Helme, Säbel
und küßt dem Vater leis die Hand.
25
Und der versteht. Dann gehn sie weiter …
Der Vater sieht so traurig aus. –
Doch einen Pfefferkuchenreiter
schleppt Willy selig sich nach Haus.