aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
|
|
>>>
|
Autor: |
Max Haushofer
|
Illustrator: |
{{{ILLUSTRATOR}}}
|
Titel: |
Am Nelkenfenster
|
Untertitel: |
|
aus: |
Die Gartenlaube, Heft 42, S. 709
|
Herausgeber: |
Adolf Kröner
|
Auflage: |
|
Entstehungsdatum: |
|
Erscheinungsdatum: |
1891
|
Verlag: |
Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
|
Drucker: |
{{{DRUCKER}}}
|
Erscheinungsort: |
Leipzig
|
Übersetzer: |
|
Originaltitel: |
|
Originalsubtitel: |
|
Originalherkunft: |
|
Quelle: |
Scans bei Commons
|
Kurzbeschreibung: |
|
|
|
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
|
Bild
|
[[Bild:|250px]]
|
Bearbeitungsstand
|
fertig
|
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
|
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
|
Indexseite
|
|
[709]
Nr. 42. |
|
1891.
|
Die Gartenlaube.
|
Illustriertes Familienblatt. – Begründet von Ernst Keil 1853.
In Wochen-Nummern vierteljährlich 1 Mark 60 Pf. In Halbheften: jährlich 28 Halbhefte à 25 Pf. In Heften: jährlich 14 Hefte à 50 Pf.
Am Nelkenfenster.
Von Max Haushofer.
Im kleinen Haus, wo der Wald anfängt,
Das Fenster – soll ich dir’s zeigen?
Das Fenster, das voller Nelken hängt,
Aus dem die Blüthen sich neigen?
5
Ein Mädchenkopf lugt lieb heraus
Hinter den Nelken da drinnen;
Ein Köpfchen, mit Haaren blond und kraus,
Verloren in Sehnen und Sinnen!
So schauten auch, zwanzig Jahr sind’s bald,
10
Zwei Augen in seliger Wonne
Heraus in das Dorf und den Nachbarwald
Und in die sinkende Sonne.
Dann kam ein Sturm, vom Herbst geschickt,
Ein Sturm von vielen Wochen;
15
Da wurde Blüthe um Blüthe geknickt
Und ein armes Leben zerbrochen.
Ein schlichtes Kreuz am Friedhof nur
Ist von dem allem geblieben;
Und eine schwache Erinnerungsspur,
20
Ein bißchen vergessenes Lieben.
Verlorenes Glück – zerbrochene Treu’
Und Leid und Sehnsucht von Jahren –
Wie lang schon sind sie still und scheu
Hinab zu den Todten gefahren?
25
Doch wieder blühen die Nelken dort,
Und lächelnd grüßt es hernieder; –
Erneut das Glück sich immerfort?
Verjüngt sich alles denn wieder?