An Sie
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« Traum und Leben | Gedichte (1822) | Manfred » |
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An Sie.
Die rothen Blumen hier und auch die bleichen,
Die einst erblüht aus blut’gen Herzenswunden,
Die hab’ ich nun zum schmucken Strauß verbunden,
Und will ihn Dir, du schöne Herrin, reichen.
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Nimm huldreich hin die treuen Sangeskunden, Ich kann ja nicht aus diesem Leben weichen,
Ohn’ rückzulassen dir ein Liebeszeichen, –
Gedenke mein, wenn ich den Tod gefunden!
Doch nie, o Herrinn, sollst du mich beklagen;
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Beneidenswerth war selbst mein Schmerzenleben – Denn liebend durft’ ich dich im Herzen tragen.
Und größ’res Heil noch soll mir bald geschehen:
Mit Geisterschutz darf ich dein Haupt umschweben,
Und Friedensgrüße in dein Herze wehen.