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An einen Freund (Lappe)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Karl Lappe
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Titel: An einen Freund
Untertitel:
aus: Friedrich Schiller:
Musen-Almanach für das Jahr 1796, S. 163 – 164
Herausgeber: Friedrich Schiller
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1796
Verlag: Michaelis
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Neustrelitz
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: HAAB Weimar, Kopie auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[163]
An einen Freund.


     Wehre nicht der Liebe, wenn im Lenze
Deines Lebens sie dein Herz beschleicht,
Wenn sie deiner Locke Blumenkränze,
Süßen Nektar deiner Lippe reicht!

5
     Nimmer darfst du dich der Regung schämen,

Die den jungen Busen schwellend hebt,
Darfst ihr nicht den raschen Fittig lähmen,
Der in Kühnheit zu den Wolken strebt.

     Denn ein Gott wog allen Erdensöhnen

10
In der Liebe ihres Daseyns Glück,

Und am hohen Zauberreiz des Schönen
Weidet auch ein Engel seinen Blick.

[164]

     Welche Gottheit, die der Liebe gleichet!
Erd’ und Himmel ehren ihr Gebot.

15
Und so weit das All der Dinge reichet

Ist nur Einer liebeleer, der Tod!

     Wehre nicht der Liebe, wenn im Lenze
Deines Lebens sie dein Herz beschleicht,
Wenn sie deiner Locke Blumenkränze,

20
Süßen Nektar deiner Lippe reicht.
LAPPE.