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Auch ein Gedicht (Eichendorff)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Joseph von Eichendorff
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Titel: Auch ein Gedicht?
Untertitel:
aus: Werke. 1. Band. Biographische Einleitung und Gedichte.
S. 413–414
Herausgeber:
Auflage: Zweite Auflage
Entstehungsdatum: 1819
Erscheinungsdatum: 1864
Verlag: Voigt & Günther
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Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Erstdruck in Gedichte. Berlin: Duncker & Humblot. 1837, unter dem Titel Mandelkerngedicht
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Bearbeitungsstand
fertig
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[413]

 Auch ein Gedicht?
(In einem geselligen Kreise bei Gelegenheit einer verlorenen Wette.)

Zwischen Acten, dunkeln Wänden
Bannt mich Freiheitbegehrenden
Nun des Lebens strenge Pflicht,
Und aus Schränken, Actenschichten

5
Lachen mir die beleidigten

Musen in das Amtsgesicht.

Als an Lenz und Morgenröthe
Noch das Herz sich erlabete,
O du stilles, heitres Glück!

10
Wie ich auch nun heiß mich sehne,

Ach, aus dieser Sandebene
Führt kein Weg dahin zurück.
[414]
Als der letzte Balkentreter
Steh’ ich armer Enterbeter

15
In des Staates Symphonie,

Ach, in diesem Schwall von Tönen
Wo fänd’ ich da des eigenen
Herzens süße Melodie?

Ein Gedicht soll ich Euch spenden:

20
Nun, so geht mit dem Leidenden

Nicht zu strenge ins Gericht!
Nehmt den Willen für Gewährung,
Kühnen Reim für Begeisterung,
Diesen Unsinn als Gedicht!