Auf dem Morgengange
Laß uns verweilen, du Liebste mein,
Schau in den tiefen Wald hinein!
Spärlich nur durch die Tannen dicht
Irrt hernieder das Sonnenlicht;
Hüllt es in einen goldnen Traum.
Vier der Stämme ragen empor,
Die sich allein das Licht erkor;
Aber sie flimmern in hellem Glast
Durch die Kronen huscht mit Geflimmer
Flink und behende der Morgenschimmer,
Fliegt und zittert hinauf, hinab,
Bis er alles mit Gold umgab.
Hängt der Spinne silbern Gewebe;
Käfer im Goldrock, flink und munter,
Hasten die Stämme hinauf, hinunter,
Und ihr Schwirren und Summen leis
Also fiel auch in unsre Brust
Golden das Licht der Liebeslust,
Und inmitten der düstern Welt,
Die uns mit Sturm und Frost umstellt,
Frieden und tiefe Seligkeit.
Eine stille Sommerpracht,
Uns im Herzen die Liebe lacht.
Sonne trank nun allen Schmerz.
Wie das Licht um die hohen Bäume,
Einsame Wünsche, schweigende Träume! –