Aufruf für Meiningen

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Textdaten
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Autor: Die Redaction der Gartenlaube
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Titel: Aufruf für Meiningen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 38, S. 618
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Spendensammlung
Stadtbrand von Meiningen am 5. September 1874
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Bearbeitungsstand
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Aufruf für Meiningen.


Wiederum müssen wir die Stimme erheben, um zur Linderung eines harten Schicksals, welches vor einigen Wochen über die Bewohner einer uns benachbarten deutschen Stadt hereingebrochen ist, die Nächstenliebe und Barmherzigkeit Aller aufzurufen.

Meiningen ist am 5. September innerhalb weniger Stunden zu einem rauchenden Trümmerfelde geworden: ein Dritttheil der Stadt, zweihundert Häuser, liegen in Asche, und zweitausendsechshundert Menschen, etwa die Hälfte der Einwohner, wissen nicht, woher Brod nehmen gegen den nagenden Hunger, wo das Haupt hinlegen und es schützen gegen Wind und Wetter und den herannahenden Winter.

Hier thut Hülfe, schnelle Hülfe um der Menschlichkeit willen noth. Darum, Ihr Alle, fern und nah, diesseits und jenseits des Oceans, die Ihr den Ruf der Gartenlaube, wenn er um Abwehr des Elends bat, noch niemals überhört habt, hört und helft auch diesmal, helft den Bürgern von Meiningen, die in Noth und Drangsal die Hände ausstrecken und in ihrer schweren Bedrängniß Eurer rettenden Liebe hoffend entgegensehen. Jedes Scherflein ist willkommen, und der Empfang desselben wird dankbar von uns bescheinigt werden. Auf denn, sammelt in allen Kreisen und lindert mit Werken der Barmherzigkeit das unsaglich tiefe Elend braver und unglücklicher deutscher Mitbürger, deren Hab und Gut in wenigen Stunden zu einem Häuflein Asche zusammengesunken ist!
Die Redaction der Gartenlaube.