Zum Inhalt springen

Aus dem Leben Sir Charles Napier’s

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: unbekannt
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Aus dem Leben Sir Charles Napier’s
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 22, S. 260
Herausgeber: Ferdinand Stolle
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[260] Aus dem Leben Sir Charles Napier’s. Palmerston erzählte beim Festessen, das man dem alten Admiral zum Abschiede gab, folgende Thatsachen aus dem portugiesischen Kriege: „Als unser tapferer Freund hier beim Entern eines portugiesischen Schiffs sich in ein Segel verwickelte und sich anstrengte, aufs Deck des feindlichen Schiffs hinüberzuspringen, rannte ein portugiesischer Offizier mit geschwungenem Messer in voller Hast gegen ihn, um ihn zu durchbohren. Er parirte den Stich, stolperte auf’s Deck und rannte den Offizier mit einem tüchtigen Fußtritte eine steile Cajüttentreppe hinunter.“ – Lord William Russel hörte eines Tages, daß unser Freund Sir Charles Napier sich in die Nähe der Festung Valenza, mehrere Meilen von unserm Hauptquartiere, begeben habe. Russel hatte ihm eine nothwendige Mittheilung zu machen, und so machte er sich auf den Weg, um ihn aufzusuchen. Endlich fand er zwei Menschen, von denen der eine sehr ungeschickt zwei Musketen trug. Er hielt den Andern für eine Art von Robinson, als er ihn aber bei Lichte besah, war es Napier mit einem Soldaten hinter sich.

„Nun Napier, was machen Sie hier?“

„I na, ich will Valenza nehmen.“

„So! Aber Valenza ist eine Festung, mein lieber Karl, die man mit Soldaten und Blutvergießen nehmen muß. Und welche Vorbereitungen gehören dazu!?“

„O, Ich habe nicht Zeit zu Vorbereitungen und Blutvergießen,“ antwortet unser tapferer Freund, „ich habe hier eine von meinen „Blaujacken“ und zwei Musketen mitgenommen, und ich denke so die Festung zu nehmen.“

Und so nahm er sie. Er schickte dem Gouverneur einen Brief und bewies ihm, daß es besser sei, ihm die Festung gutwillig zu geben, ohne guten Willen incommodire es auf beiden Seiten. Der Gouverneur war ein vernünftiger Mann und so sah er das ein und so gab er die Festung dem Napier und dem Marinesoldaten mit zwei Musketen. Nachdem er Valenza sich so gekauft, machte er sie der Königin von Portugal zum Präsent und so hernach auch ganz Portugal.“ Konnte Karlchen mit zwei Musketen eine Festung nehmen, wie viel muß er nun nach der Regel de Tri mit 4000 Kanonen an sich bringen? Er weiß es selbst nicht, weiß er doch selbst nicht, was er morgen thun muß. Er hat für jeden Tag versiegelte Briefe von „zu Hause,“ die er jeden Morgen öffnen muß, um zu sehen, wie Freund Aberdeen auch „heute“ seine Friedens- und Freundesgefühle zeigen will.