Ave Melitta!
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[23] Ave Melitta!*
Ave Melitta!
Schwere Träume plagen
Mich so manche Nacht
Und es ist die Pein,
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Die mein Blut empört,Nicht mehr zu ertragen:
Achtzehn Jahre alt
Und noch Jungfrau sein!
Ave Melitta!
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Trost und Freude kannstNimmer du verwehren,
Einen braven Mann
Mußt du mir bescheren,
Einen braven Mann,
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Der gut lieben kann!
[24] Ave Melitta!
An dem braven Gatten
Freu ich mch gewiiß
Bis zum Überdruß;
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Herren, die nicht gleichIhm Bericht erstatten,
Gönn’ ich darum gern
Manchmal einen Kuß.
Ave Melitta!
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Doch wenn einer michWirklich liebt, erhöre
Stets ich all sein Flehn,
Ohne daß ich störe
Meinen braven Mann,
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Der gut lieben kann.
Ave Melitta!
Wird mir nun zur Plage
Dieser Brave, der
Mich gesetzlich liebt,
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Dann stell ich sofortEine Scheidungsklage
Wenn – aus gutem Grund –
Er den Anlaß gibt.
Ave Melitta!
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Droht mein Gatte, sichGeistig zu verklären,
Dann als Nächsten mußt
Gleich du mir bescheren
Einen braven Mann,
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Der gut lieben kann.
- * Melitta, eine babylonische Gottheit, an die sich die jungen Damen in Liebesangelegenheiten wandten.